BLKÖ:Sternbach, Eduard Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sternau, Edmund
Band: 38 (1879), ab Seite: 249. (Quelle)
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Sternbach, Eduard Freiherr (k. k. Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Sterzing in Tirol im Jahre 1788, gest. zu Oberpettnau in Tirol am 11. December 1846). Entstammt der alten Tiroler Adels-, nachmals freiherrlichen Familie Sternbach zum Stock und Luttach, über welche die Quellen S. 250 nähere Nachrichten geben. Er ist ein Sproß des Mareiter Astes [siehe die Stammtafel] und sein Vater Joseph Sebastian war k. k. Kämmerer, seine Mutter Franziska, eine geborene Gräfin Wolkenstein, war Sternkreuz-Ordensdame. Bei Beginn des Feldzuges im Jahre 1805 trat S., damals 17 Jahre alt, als Fähnrich in das 17. Infanterie-Regiment Reuß-Plauen und wurde noch im nämlichen Jahre Lieutenant bei Nassau-Kürassieren Nr. 5. In der Schlacht bei Leipzig am 16. October 1813 erkämpfte er sich das Maria Theresien-Kreuz. Am genannten Tage passirte sein Regiment die Pleisse und rückte vor Gröbern. Eine starke feindliche Cavallerie-Colonne suchte in diesem Augenblicke auf den Anhöhen zwischen Gröbern und Liebertwolkwitz sich festzusetzen. Wollte man aber das Dorf Gröbern behaupten, dann durfte diese vortheilhafte Stellung dem Feinde nicht überlassen bleiben. Oberst Graf Auersperg erkannte die Wichtigkeit dieser Position und, ohne sich durch den bedeutend überlegenen Feind in seinem Vorhaben, ihn aus seiner Stellung zu vertreiben, beirren zu lassen, unternahm er mit vier Schwadronen die Attake auf den Gegner und warf ihn von der Anhöhe durch ein sumpfiges Thal in großer Unordnung zurück, worauf er ihn noch bis in seine zweite Aufstellung auf die Höhen zwischen Dölitz und Dösen verfolgte. Dort aber gelang es dem Feinde, sich wieder zu sammeln und zu ordnen und in beide Flanken des Regiments Cavallerie und Infanterie zu detachiren, so daß Oberst Auersperg, um seinen eigenen Stützpunct nicht zu gefährden, von der weiteren Verfolgung ablassen mußte. Oberlieutenant Sternbach überblickte sogleich die ganze Situation und griff, ohne Befehl abzuwarten, sofort handelnd ein. Mit 100 Kürassieren warf er sich der feindlichen Abtheilung entgegen, die unsere rechte Flanke und den Rückzug der Unseren bedrohte. Diese Attake führte er mit solcher Bravour und so glänzendem Erfolge aus, daß die Angegriffenen bis zur Suite des Kaisers Napoleon und auf die Reserve-Artillerie zurückgeworfen wurden. Als nun gar die Bedienung der feindlichen Artillerie von S.’s Kürassieren niedergehauen wurde, wurde die Verwirrung in dem feindlichen Treffen allgemein. Nun bahnte sich S. durch mehrere feindliche Infanterie-Massen den Weg zu seinem Regiments und als ihm auf seinem Rückzuge feindliche Reiterei nacheilte, machte er nochmals Kehrt und warf sie mit aller Entschiedenheit zurück. Dieses heldenmüthige Unternehmen war nach zwei Seiten hin höchst erfolgreich: erstens für die eigene Truppe, die ihre Stellung behaupten konnte und dann für die bei Gosa aufgestellten russischen Colonnen, welche, von der feindlichen Cavallerie bereits hart bedrängt, nur durch Sternbach’s erfolgreichen Angriff von ihren Bedrängern befreit wurden. Selbst die französischen Generale, welche Augenzeugen dieser [250] Bravour Sternbach’s waren, konnten nicht umhin, dem tapferen Officiere Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und einzugestehen, wie durch seine Waffenthat ihnen in einem Momente so wesentliche und bereits errungene Vortheile seien entrissen worden, Feldmarschall Fürst Schwarzenberg schlug, alsdann selbst den mittlerweile zum Hauptmann im 2. Jägerbataillon vorgerückten Freiherrn von Sternbach zu einer wohlverdienten ah. Auszeichnung vor, und im Ordenscapitel des Jahres 1815 wurde ihm einstimmig das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens zuerkannt. In der Folge diente Baron Sternbach mehrere Jahre bei den Kaiserjägern, trat im Mai 1828 in den Ruhestand und erhielt im Februar 1840 den Majors-Charakter. In dieser Eigenschaft starb er im Alter von 58 Jahren. Major Sternbach war zweimal, und zwar mit seinen zwei Cousinen Creszenz und Maria Anna, Töchtern des Freiherrn Ludwig Franz von Sternbach vom Bludenzer Aste vermält, sein Zweig blüht noch in seinen Enkeln, den Kindern seines Sohnes Leopold, fort.

Thürheim (Andreas Graf), Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, 8°.) I. Bd., Die Kürassiere und Dragoner, S. 136. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 1230 und 1740.