BLKÖ:Sternbach, die Freiherren, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 38 (1879), ab Seite: 250. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Sternbach zum Stock und Luttach in der Wikipedia
Sternbach zum Stock und Luttach in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sternbach, die Freiherren, Genealogie|38|250|}}

Zur Genealogie der Freiherren von Sternbach. Dieses Geschlecht, das sich Sternbach zum Stock und Luttach schreibt, ist ein Tiroler Geschlecht, dessen ursprünglicher Name Wenzel (Wenzl, Wentzl) war. Durch den von der Familie erfolgreich betriebenen Bergbau zu Ahren nächst Taufers im Pusterthale und vortheilhafte Pfandschaften für dargeliehene Gelder an die Landesregierung haben sich allmälig Glanz und Bedeutung dieses Geschlechtes gehoben, das noch zur Stunde in zwei Aesten und mehreren Linien fortblüht. Im Jahre 1571 erhielten die Wentzl einen Wappenbrief und mit Diplom des Kaisers Leopold I. ddo. Regensburg 12. November 1664 wurde Johann Baptist Wentzl, Doctor der Rechte, Canonicus der Hochstifte Freising und Brixen, erzbischöflich salzburgischer Geheim-Secretär und Consistorialrath, für seine Verdienste zugleich mit seinen Brüdern Stephan, Herrn auf den adeligen Ansitzen Kirchegg und Getreuenstein, sowie auf Ragen in Bruneck Andreas, Herrn auf dem adeligen Ansitz Stock zu Uttenheim, (jetzt ein Senioratsgut), Christoph und Jacob, und mit seinen Vettern Wilhelm und Kaspar Wentzl in den rittermäßigen Adelstand des heiligen römischen Reiches und der österreichischen Erblande erhoben. Laut Diplom des Fürstbischofs Paulin zu Brixen ddo. 18. November 1684 wurde dem Anton Wentzl, Sohn des obengenannten Andreas, und seinen Brüdern erlaubt, sich von ihrer in der oberen Vorstadt zu Bruneck gelegenen und unter Einem zu einem adeligen Ansitze erhobenen Behausung Sternpach, Wentzl zu Sternpach zu nennen. Im Jahre 1690 wurden die Wentzl zu Sternbach in die Tiroler Adelsmatrikel eingetragen und mit Diplom des Kaisers Leopold I. ddo. Wien 26. März 1698 erhielten die Vettern Anton Wentzl, kaiserlicher Rath, und Franz Andreas Wentzl mit dem Prädicate „von Sternbach“ die Reichsfreiherrenwürde mit dem vermehrten Wappen. Am 23. September 1700 erhielt auch Christoph Andreas Wentzl von Kirchegg und Sternbach, k. k. Oberkriegscommissär in Schlesien, von Kaiser Leopold I. die königlich böhmische Freiherrenwürde. Seit dieser Standeserhebung ließen die Wentzl ihren ursprünglichen Familiennamen fallen, indem sie sich von nun an „Sternbach zum Stock und Luttach“ schrieben. Nachdem im Jahre 1789 durch das ohne männliche Descendenz erfolgte Ableben des Karl Grafen von Sonnenberg, Freiherrn von Heindl das Oberst-Erbland-Falkenmeisteramt in der gefürsteten Grafschaft Tirol erledigt worden war, erhielt mit Diplom des Kaisers Leopold II. ddo. Wien 7. Februar 1791 Freiherr Karl Mathias von Sternbach, vom Mühlauer Aste, in Würdigung seiner und der Verdienste seiner Vorfahren das obengenannte Oberst-Erbland-Falkenmeisteramt für sich und seine männlichen Nachkommen, und zwar so, daß [251] jedesmal der älteste Lehensträger den Titel „Oberst-Erbland-Falkenmeister“ und die anderen Descendenten den Titel „Erbland-Falkenmeister“ führen sollen. – Was den Grundbesitz der Freiherren von Sternbach betrifft, so sind vor Allem Stock und Luttach in Tirol zu nennen, von welchen Edelsitzen sie auch ihre Prädicate entlehnt haben. Beide liegen im Pusterthale. Den adeligen Ansitz, Stock kauften die Wentzl im Jahre 1619 von den Freiherren von Spaur und besitzen ihn noch heute; der zweite hingegen, Luttach, befindet sich nicht mehr in ihren Händen. Mit diesen Gütern ist jedoch der Edelsitz „am Stock“ im Dorfe Luttach, ebenfalls im Pusterthale gelegen, nicht zu verwechseln. Zu den übrigen Besitzungen der Sternbach’s gehören noch: Schloß Wolfsthurm im Mareiterthale bei Sterzing, zuerst Eigenthum der alten Grafen von Mareit, 1700 von den Herren Grebmer von Wolfsthurm erworben und 1739 von Franz Andreas Freiherrn von Sternbach umgebaut; dann der einst gräflich Welsperg’sche Ansitz zu Bruneck und endlich die Herrschaft Bludenz mit dem Schlosse Geyenhofen und Sonnenberg im Vorarlberg’schen, diese als Pfandlehen seit dem Jahre 1684. – In der Familie ragen zwei Namen, der einer Frau und der eines Mannes, über die anderen Sprossen des Hauses weit empor. Maria Therese Freiin von Sternbach hat im denkwürdigen Jahre 1809 ihren Namen mit goldener Schrift in das Buch der Geschichte eingezeichnet, und Eduards Freiherrn von Sternbach Name glänzt in den Tagen von Leipzig, als nach den blutigen Befreiungskriegen die Schlacht von Leipzig die kometengleiche Laufbahn des großen Corsen mit einem Male abschnitt und Europa, das bisher am Gängelbande seines Eroberers dahinschwankte, sich selbst wieder gab und aufrichtete. Die Lebensskizzen beider siehe S. 249 und 252. Auch sonst noch hat die Familie sich im Rathe des Fürsten und um das Wohl des Vaterlandes verdient gemacht. So ist es namentlich ein Sternbach, der im Jahre 1809 sich mit noch Anderen, wie Philipp von Wörndle und Joseph von Giovanelli, sehr hervorgethan hat. Wir finden seinen Namen in den (Hormayr’schen) „Lebensbildern aus den Befreiungskriegen“ (Jena 1844, Frommann, 8°.) in der zweiten Abtheilung (im Urkundenbuche), Seite 517, mit den vorgenannten Namen zugleich verzeichnet; Hormayr berichtet nämlich, daß auch Sternbach’s Name mit jenem Philipps von Wörndle, des Anführers der Tiroler bei Spinges im April 1797 und 1809 Intendanten des Pusterthales, und Josephs von Giovanelli aus Botzen auf der Deportationsliste eines Beamten verzeichnet war, welche die Namen derjenigen enthielt, deren Entfernung dem übereifrigen Regierungsbeamten geboten erschien, wenn er für die Ruhe des Landes verantwortlich bleiben solle. –

[250a] [WS 1]
Stammtafel der Freiherren Sternbach zum Stock und Luttach.
Pongratz Wentzl, aus Tilliach
1560–1582.
Katharina Kerschbaum.
Christoph Wentzl zu Brunegg.
1) Margaretha Stärklin.
2) Christine Schmitterin.
Andreas
geb. 1586, † 1655.
Brigitte Perkhofer von Moos † 1665.
Andreas Wentzl von Stock und Sternbach
geb. 1619, †.
Maria Hueber von Mauern † 1694.
Aeltere Linie.     Jüngere Linie.
Bartholomäus Wentzl von Stock und Sternbach
geb. 1648, † 1680.
Anna Tannauer von Tannenberg.

Franz Andreas, 1698 Freiherr von Sternbach,
geb. 1675, † 24. April 1755,
1) Rosine Rebecca von Plawen † 1706.
[2) Maria Elisabeth Freiin Colonna von Völß
und Schenkenberg zu Preßl
geb. 16. März 1690, † 27. Februar 1762.
  Anton Wentzl, 1698 Reichsfreiherr von Sternbach,
zu Stock, Luttach und Angerburg, geb. 1651, † 1716.
Anna Katharina Mohr von Sonegg zu Köstlau. † 1715.

Johann Georg
geb. 1698, † 1774.
1) Maria Helene Gräfin Tannenberg.
2) Maria Anna Freiin Hausmann von Stätten.

Joseph Alexander geb. 1754, †.
1) Ernestine Freiin von Sternbach † 1806.
Katharina Gräfin Borel.
  Pusterthaler Ast.
  Karl
geb. 1797,
N. N.

Hermann und noch zwei Geschwister.
Helene,
vm. Joseph Anton
Schmid von Wellenburg.
Crescentia †. Josepha †,
barmherzige
Schwester.
Maria Anna
† 185.,
vm. Candidus zu Mayrhofen
auf Koburg und Anger.
Philipp
geb. 1792, †.
Anton
geb. 1794, †.
Johann
geb. 16. Mai 1804.
Gabriele von Pfanndler
geb. 5. September 1800.
  Gottfried
geb. 31. August
1831.
Maria
geb. October
1834.
Johanna,
Nonne,
geb. 29. Mai
1836.
Alois
geb. 10. October
1839.
Gabriele †.
Bludenzer Ast. Mühlauer Ast. Mareiter Ast.
Joseph Franz Bonaventura
geb. 1706, †.
Auguste Gräfin Lodron.

Ludwig Franz
† 1819.
Maria Anna von Pfenning
† 1833.
  Karl Mathias
geb. 24. Februar 1725,
† 29. August 1803.
Adelheid Freiin von Ramschwag
auf Guttenberg
geb. 2. Juli 1731,
† 31. Juli 1787.

Franz Seraphin Andreas
geb. 6. November 1755,
† 10. Februar 1808.
Maria Theresia geborene Obholzer [S. 252][1]
geb. 20. Mai 1775,
† 5. April 1829.
  Johann Anton
† 1806.
Josepha Gräfin Herberstein
† 1811.

Joseph Sebastian
geb. 21. April 1758[WS 2], †.
Franziska Gräfin Wolkenstein
geb. ...., † 1808.
Crescentia
† 1825,
vm. Eduard
Freiherr von Sternbach.
Thaddäus
† 3. September 1858.
Anna Maier.
Maria Anna,
vm. Eduard
Freiherr von Sternbach
(ihr Schwager).
Ludwig Anton
† 1823.
  Sterzinger Zweig.
  Johann
geb. 1783, † 183.
N. N.
Eduard [S. 249]
geb. 1788, † 11. Dec. 1846,
1) Crescentia Freiin
von Sternbach † 1825.
2) Maria Anna
Freiin von Sternbach,
Schwester der Vorigen.
Adolph,
Karoline von Ertl.

Hugo
† 27. December 1863.
Wilhelmine Künsberg
Freiin von Fronberg.

Fünf Töchter.
Bartholomäus †. Wilhelmine †,
vm. Freiherr
von Braun †.
Gabriele †.
Otto [2]
geb. 14. Mai 1831.
Clementine von Ostheim.

Sind Kinder vorhanden.
Maria
Magdalena.
Auguste,
vm. Karl Freiherr
von Mensi zu Klarbach.
Lucretia
geb. 9. März 1830,
† 27. März 1859,
vm. Olivier Graf Arz
von Arzio-Wasegg.
Natalie
geb. 183.
  Karl Mathias
geb. 31. August 1801,
† 11. December 1848.
Katharina Maria
Tschavon aus Mühlen
geb. 23. Nov. 1810.
Adelheid
geb. 9. Februar
1807,
† 5. Juni 1808.
  Leopold,
1) Maria Elisabeth Gräfin Brandis
geb. 14. September 1822,
† 6. April 1850.
2) Aloisia Freiin von Lazzarini.
Gabriele †. Auguste †. Minna.
Maximilian
Karl
geb. und
† 1830.
Ferdinand
geb. 14. Mai
1831.
Johann Nepomuk
geb. 27. Sept.
1832.
Maria
geb. 1835,
† 1858.
Hedwig
geb. 19. Oct.
1836.
Ottilie
geb. 1. Jänner
1838.
Karoline
geb. 27. März
1840.
Guido
geb. 21. März
1842.
Karl
geb. 5. August
1846.
  M. Eduard
geb. 8. Nov.
1848.
M. Anna
geb. 26. März
1850.
M. Ludwig
geb. 12. Oct.
1859.
M. Augusta
geb. 13. Dec.
1860.
M. Johann
geb. 3. April
1862.
M. Aloisia
geb. 10. Dec.
1863.
M. Maximilian
geb. 13. März
1865.
  Ferdinand [1]
geb. 181:,
Gabriele Gräfin Künigl,
geb. 29. August 1825,
† 27. März 1859.

Le[?] geb. [?].
Ernst
geb. 182.
Friederike N. N.
Amalia
geb. 182.,
vm. Bernhard Freiherr Cles.
Maria
geb. 1824,
vm. Scipio Ritter von Maffei.
Johann Nepomuk
geb. 25. Mai 1825.
Isak Joseph
geb. 1827.
Aloisia
geb. 1830,
vm. Eduard Futschikowski
Ritter von Grünhof.

  1. Die in den [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche auf Seite 251 (Nr. 1 und 2) sich befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführlichere Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage ohne Seitenzahl.
  2. Vorlage: 1578.