Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 206. (Quelle)
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14. Stephan Splény. Ein solcher erscheint, wie schon unter Nr. 10 erwähnt wurde, viele Jahre hindurch im „Oesterreichischen Militär-Schematismus“ als Inhaber des 8. Huszaren-Regiments, heut Kurfürst Hessen-Kassel-Huszaren, in den Jahren 1706 –1730 aufgeführt. Im Militär-Schematismus für 1877 wird derselbe mit einem Male nicht mehr Stephan, sondern Johann Conrad Freiherr von Splény genannt, was bei einem ungarischen Edelmann eben auch nicht ganz wahrscheinlich klingt, denn Johann Conrad sind nichts weniger als ungarische Taufnamen. Iván Nagy in seinem ungarischen Adelswerke: „Magyarország családai czimerekkel es nemzékrendi táblákkal“ handelt im zehnten Bande, Seite 331–339 auch die Familie Splény ab, und in den Stammtafeln derselben erscheint vor 1780 kein Stephan Splény. Endlich, um die Verwirrung noch zu steigern, führt das Zedler’sche „Universal-Lexikon“ im 39. Bande, Seite 302 wieder einen Stephan Grafen Splény auf, welcher im Jahre 1742 am 8. December als am Geburtstage des Großherzogs von Toscana, also des nachmaligen Kaisers Franz I. Stephan zum Feldmarschall-Lieutenant befördert worden. Dieser Stephan Graf Splény hat sich nun, wie das Zedler Universal-Lexikon an besagter Stelle weiter berichtet, im österreichischen Erbfolgekriege im September 1742, als die königlich ungarisch-böhmische Armee von Ober-Alt-Aich nach Haselbach und dann weiter über Cham nach Böhmen marschirte, ausgezeichnet, als er in Gemeinschaft mit den Obersten Grafen Pálfy und Mentzel die feindliche Arrièregarde angriff und 30 Mann Kriegsgefangene einbrachte, während von unserer Seite nur ein Mann todt geblieben. Diese Affaire möchte vielmehr in das Leben des Feldmarschall-Lieutenants Gabriel Anton Freiherrn von Splény [S. 205, Nr. 12] passen. Aus Andreas Grafen Thürheim’s Werk: „Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensberg und Traun“ (Wien 1877, Braumüller, gr. 8°.) pag. 336 erfahren wir, daß ein Stephan Freiherr von Splény, welcher eben 1706 Oberst, Inhaber des 8. Huszaren-Regiments gewesen, im Jahre 1723 Feldmarschall-Lieutenant geworden und als solcher 1730 gestorben sei. Das Chaos aller dieser nicht zu vereinbarenden Nachrichten kann ohne urkundliches Quellen-Materiale nicht gelichtet werden. Nach Allem ist dieser Stephan Freiherr von Splény niemand Anderer als der schon unter Nr. 10[WS 1] angeführte Ladislaus Jacob, der eben 1730 gestorben ist. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Nr. 12.