Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Spitzbart (Poet)
Band: 36 (1878), ab Seite: 178. (Quelle)
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Spitz, Isaak (gelehrter Rabbiner, geb. in Böhmen um das Jahr 1760, gest. zu Jungbunzlau im Sommer 1842). Sich für den theologischen Beruf entscheidend wanderte S. als Jüngling unter Noth und Mühsal zu entfernten, in hoher Achtung und im Rufe der talmudischen Gelehrsamkeit stehenden Lehrern seines Volkes, um sich für seine künftige Lebensstellung vorzubereiten. Als er dann selbst in Jungbunzlau die Rabbinerstelle bekleidete, hielt er zwar das Palladium seiner Gemeinde immer hoch, aber weit entfernt, in starrer Orthodoxie alles zu verdammen, was den Fanatikern seines Glaubens für profan und gottlos erschien, hielt er alles Gute und Schöne, in welcher Sprache es sich kundgab, hoch in Ehren, und, selbst Poet, stimmte er nie die Harfe David’s zum Zelotismus herab. Da ihm die hebräische Sprache am geläufigsten war, schrieb er seine Gedanken und Gefühle und zwar meist in schwungvollen Dichtungen nieder, deren Druck er aber in übergroßer Bescheidenheit nie gestattete. Indeß befanden sich doch viele seiner Dichtungen in Abschriften in den Händen seiner Verehrer. Bald nach seinem Tode aber gab sein Sohn J. T. Spitz einige derselben mit einer Biographie seines Vaters unter dem Titel: „‎טַטְעבֵיי יִצְהָק‎“ (Prag 1843, 8°.) heraus. Die große Menge von Menschen aller Bekenntnisse, die seiner Leiche das letzte Ehrengeleite gab, zeigte, in welcher hohen Achtung Rabbiner Spitz in allen Schichten der Bevölkerung gestanden. Am tiefsten aber trauerte seine Gemeinde, die er über ein halbes Jahrhundert in bewegten Zeiten mit Umsicht, Milde und echter Frömmigkeit geführt und berathen. Noch sei als eines nicht gleichgiltigen Umstandes erwähnt, daß der Dichter Moriz Hartmann [Bd. VIII, S. 4] ein Enkelkind des Rabbiners Isaak Spitz war. – Des Isaak Spitz oberwähnter Sohn J. T. Spitz gab außer der genannten Biographie seines Vaters auch eine Lebensgeschichte des gelehrten Eleazar Fleckles, eines Mannes, der durch zahlreiche theologische, philosophische und homiletische Schriften in der hebräischen Literatur eine hervorragende Stelle einnimmt, heraus. J. T. ist ein Tochtersohn des Eleazar Fleckles, und dieser, wenn Herausgeber nicht irrt, der Vater des bekannten Karlsbader Arztes Leopold Fleckles [Bd. IV, S. 265].

Frankl (Ludw. Aug.) Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1842, S. 688: „Nekrolog“.