Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Souel, Johann von
Band: 36 (1878), ab Seite: 38. (Quelle)
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Souhrada, Joseph (Schriftsteller, geb. zu Kučera im Taborer Kreise Böhmens 11. Juni 1838). Er besuchte das Gymnasium zu Pisek, und trat 1858, dem geistlichen Stande sich widmend, in das Budweiser Priester-Seminar, wo er nach beendigten theologischen Studien im Jahre 1862 die Priesterweihe empfing. Noch im nämlichen Jahre in die Seelsorge tretend, kam er als Caplan nach Klattau, wo er zwei Jahre blieb. Im Jahre 1864 wurde er in gleicher Eigenschaft nach Chudenitz im Klattauer Kreise übersetzt und daselbst auch Religionslehrer des jungen Grafen Franz Czernin auf Chudenitz. Um diese Zeit begann seine schriftstellerische Thätigkeit, in welcher ihn zuförderst der Kanonikus Benedict Kulda [Bd. XIII, S. 355], und der Erzieher des Grafen Czernin, Dr. Karl Jičinski, ermunterten und förderten. So entstanden allmälig die Schriften: „Sedmero hlavních hřichů kázani postné“, d. i. Die sieben Todsünden. Fastenpredigten (Olmütz 1868, gr. 8°.). – „Sedmero křestanských ctnoští kázani postní“, d. i. Die sieben christlichen Tugenden, in Faste-Predigten (ebd. 1869). Dann erschienen, vom Vereine katholischer Druckschriften in Prag verlegt, in den Jahren 1870 bis 1872 die Büchlein: „Odchod českého kněze do Ameriky“, d. i. Reise eines böhmischen Geistlichen nach Amerika. – „Pout do Celly Panny Marie“, d. i. Wallfahrt nach Zell zur Mutter Gottes. – „Ze železnice“, d. i. Von der Eisenbahn. Außerdem ist er ein fleißiger Mitarbeiter der homiletischen Zeitschrift: „Posvátná Kazatelna“, d. i. Die geheiligte Kanzel, und verschiedener anderen Blätter, unter anderen des „Hlas“, d. i. Die Stimme, eines amerikanischen, in čechischer Sprache zu St. Louis erscheinenden Blattes, welches sein Onkel Joseph Hešoun, dort als čechischer Pfarrer ansässig, redigirt und herausgibt, zugleich schreibt er Feuilleton-Artikel für das Blatt „Čech“, d. i. Der Böhme. Aber auch nach anderer besonders gemeinnütziger Richtung ist S. thätig – so gründete er in Gemeinschaft mit Heinrich Kvapil, dem Hausarzt des Grafen Czernin, zu Chudenitz im Jahre 1869 einen Consum-Verein, dessen wohlthätige Folgen alsbald der dortigen Gemeinde zugute kamen, und im Jahre 1872 entstand hauptsächlich in Folge seiner Bemühungen die dortige Gemeinde-Sparcasse, deren Vorstand er ist. Auch legte er eine Gemeinde-Bibliothek an, welche schon in kurzer Zeit mehrere hundert Bücher zählte. Ueberdieß besorgt er noch den Religionsunterricht in der dortigen dreiclassigen Schule.

Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, Kober, Lex. 8°.). Bd. XI, S. 178.