BLKÖ:Souel, Johann von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Souhrada, Joseph
Band: 36 (1878), ab Seite: 39. (Quelle)
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Souel, Johann von (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Bar le Duc in Lothringen im Jahre 1742, gefallen auf dem Schlachtfelde vor den Weißenburger Linien am 13. October 1793). Im Juli 1758 trat S. als Cadet in das Infanterie-Regiment Kaiser. Im siebenjährigen Kriege war er zum Oberlieutenant, im Türkenkriege (1788) zum Major vorgerückt. Den Maria Theresien-Orden erkämpfte er sich vor Belgrad (30. September 1789), indem er mit seinem Leib-Bataillon die Türken aus der Raizenstadt gänzlich vertrieb und die auf dem Glacis errungene Position durch zweckmäßige Vertheidigungs-Anstalten standhaft behauptete, so daß in Folge dessen, die erste Tranchée gegen die Festung noch in derselben Nacht eröffnet werden konnte. S. wurde nun in Anerkennung seiner Waffenthat zum zweiten Obersten im Regiment ernannt, und in der 23. Promotion (vom 19. October 1790) mit dem Ritterkreuze geschmückt. Im Jahre 1792 wurde er zum wirklichen Obersten befördert, und erhielt das Commando des Infanterie-Regimentes Graf Pellegrini Nr. 49, heißt für immerwährende Zeiten Feldmarschall-Lieutenant Heß. Mit dem Regimente stand S. bei der Armee am Rhein. Im April 1793 zeichnete er sich im Gefechte bei Dundenheim aus. Bei der Erstürmung der Weißenburger Linie am 13. October führte Oberst S. die erste Abtheilung der vierten, von General Mészáros befehligten Colonne. Seine Aufgabe war, mit zwei Bataillonen seines Regimentes, zwei Compagnien hessischer Jäger und zwei Compagnien leichter hessischer Infanterie den in den Verhauen des Birnwaldes gegen Groß-Steinfeld und Capsweiler hin postirten Feind daraus zu vertreiben, und während unsere Truppen die furchtbaren Verschanzungen bei Groß-Steinfeld stürmten, ihre linke Flanke zu decken. Muthig rückte Oberst S. gegen den Verhau vor. Kaum aber hatte die Truppe denselben erreicht, als von zwei rückwärts versteckten Schanzen, deren Vorhandensein Niemand geahnt, ein verheerendes Feuer die Stürmenden empfing. Eines der zwei Bataillone Pellegrini hatte den Verhau durchbrochen, bedeckte aber auch, von den feindlichen Kartätschen und Gewehrschüssen niedergestreckt, zur Hälfte mit Todten und Verwundeten den Boden, darüber stutzten die Uebrigen. Oberst Souel, ein Wanken der Stürmenden befürchtend, eilt vor, um die Lücken wieder auszufüllen, da trifft eine feindliche Kugel ihn vorn in die Brust und er fällt an der Spitze seiner wackeren Truppen, diese aber, ohne sich länger zu besinnen, eilen den Tod ihres Obersten zu rächen, stürmen vorwärts und erobern die Schanze.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.), S. 314, 1734.