BLKÖ:Somsich de Sárd, die Familie, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Somsich, Paul von
Band: 35 (1877), ab Seite: 305. (Quelle)
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Zur Genealogie der Familie Somsich de Sárd. Die Stammregister führen bis in das siebzehnte Jahrhundert zurück, in welchem Nikolaus Somsich als Burghauptmann von Csakathurn, einer alten, auf der Mur-Drau-Insel (Muraköz) gelegenen Veste, erscheint, derselben, welche einst der Wohnsitz des berühmten ungarischen Helden Nikolaus Zriny war, dessen sterbliche Ueberreste daselbst beigesetzt wurden. Von Nikolaus’ drei Söhnen hatten zwar zwei, Mathias und Pankraz, Nachkommenschaft, aber jene des Mathias erlosch bereits mit seinem Sohne Stephan, und nur die des Pankraz pflanzte sich fort und blüht in mehreren Linien noch. Pankraz, welcher die Stelle eines k. Haupt-Steuereinnehmers versah, war mit Barbara Bodalecz vermält, welche ihm zwei Söhne und zwei Töchter gebar. Von den Söhnen starb Franz kinderlos; Anton (geb. 1689, gest. 1779) war königlicher Kanzler, als welcher er 1760 jubilirt wurde und starb im Alter von 90 Jahren. Anton ist es, welcher von dem Marktflecken Sárd im Somogyer Comitate den Namen annahm und sich Somsich auf Sárd schrieb. Aus zwei Ehen hatte er sechs Kinder. Aus der ersten Ehe mit Apollonia Zarka nur eine Tochter, Rosalie nachmals vermälte Móricz. Von den fünf Kindern zweiter Ehe: Lázár, Anna, Anton, Johann und Joseph, war Lázár mit Rosa Jeszenovszky vermält, hatte aber keine Kinder. Lázár Somsich, welcher in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebte, ist durch eine Zeichnung, welche er zum Trauerdenkmal bei dem Tode der Kaiserin Maria Theresia ausgeführt, und welche J. Schmutzer [Bd. XXX, S. 351, unter den Werken Schmutzer’s] in zwei Blättern gestochen, bekannt. Die Zeichnung stellt ein auf ein Fußgestell sich stützendes trauerndes Weib dar. Nach Patuzzi hätte Lázár S. als Architekt in Pesth gelebt. [Neue Annalen der Literatur des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Doll, 4°.) II. Jahrg. 1808, Bd. I, Intelligenz-Blatt April, Sp. 149.]. – Johann ward 1770 Doctor der Theologie, wurde dann Domherr des Capitels zu Raab und Secretär des Bischofs, zuletzt Großpropst und Weihbischof und starb als solcher um 1810. – Anna vermälte sich mit Sigmund Horváth von Szent Görgyi. – Anton und Joseph aber setzten in zwei Linien das Geschlecht fort und sind die Stammväter sämmtlicher heut noch lebenden Somsich auf Sárd. Anton, Somogyer Oberrichter, war zweimal vermält. Seine erste Frau, Sophie Inkey, gebar ihm eine Tochter, Constantia, nachmals Gattin des k. k. Kämmerers Ludwig Grafen Braida. Von den beiden Söhnen aus Antons zweiter Ehe mit Josepha Tallian war Joseph (geb. 1786) k. k. Kämmerer und Huszaren-Officier und starb im December 1860 unvermält; Johann aber, k. k. Kämmerer, wurde in den Grafenstand erhoben; aus seiner Ehe mit einer [307] Freiin von Sternberg entstammen zwei Söhne, Adolph und Johann, deren Nachkommenschaft aus der Stammtafel ersichtlich ist. Antons Bruder Joseph vermälte sich mit Maria geborenen Uermenyi; diese schenkte ihm drei Töchter, Therese, Anna und Barbara, deren Heirathen in der Stammtafel angegeben sind; die beiden Söhne Nikolaus und Pankraz aber pflanzten diese Linie fort. Pankraz vermälte sich mit Julie Gräfin Zichy und wurde, gleich seinem Vetter Johann, in den Grafenstand (1846) erhoben. Seine Nachkommenschaft ist aus der Stammtafel ersichtlich. Sein Bruder Nikolaus (geb. 6. December 1784), vermält mit Josepha Kajdácsy (gest. 21. März 1860), ist der Vater des berühmten ungarischen Landtagsdeputirten und Führers der Déak-Partei, Paul Somsich, dessen Lebensskizze oben mitgetheilt wurde [S. 300]. Den Familienstand von Pauls Geschwistern weist die Stammtafel aus.

Wappen. In Blau auf einem natürlichen Hügel eine goldene Krone. Auf dieser erhebt sich ein linksgekehrter, aufrechtstehender, goldener Löwe mit roth ausgeschlagener Zunge, aufwärts gebogenem Doppelschweife, der in seiner rechten Hand drei Pfeile in der Mitte ihrer Schafte zusammenhält. Auf dem Schilde ruht die Krone, aus welcher gleichfalls linksgekehrt vorbesagter Löwe mit den Pfeilen hervorwächst. Helmdecken. Rechts schwarz mit Silber, links blau mit Gold unterlegt. So stellt sich das Wappen in Iván Nagy’s Adelsbuch: „Magyarország családai“ (Bd. X, S. 300) dar, doch läßt die Zeichnung, namentlich in den Vorderpranken des Löwen im blauen Felde, bei welchen nicht festzustellen ist, ob die rechte oder die linke Pranke die Pfeile hält, viel zu wünschen übrig.

[306]
Stammtafel der Familie Somsich.
Nikolaus
Capitän von Csakathurn.
Mathias.

Stephan.
Pankraz 1716.
Barbara Bodalecz.
Peter 1716.
Franz †. Anton
geb. 1689, † 1779.
1) Apollonia Zarka.
2) Barbara Niczky.
Marianne †. Helene †.
Rosalie
vm. Andreas
Móricz.
Lázár
[s. d. Quellen]
Rosa Jeszenovszky.
Anna
vm. Sigmund
Horváth.
Anton
1) Sophie Inkey.
2) Josepha Tallián.
Johann † 1810,
Propst von Raab.
Joseph † 1805,
Maria Uerményi † 1840.
  Therese
vm. Ignaz
Lang.
Nikolaus
geb. 6. December 1784
Josepha Kajdácsy
† 21. März 1860.
Anna
vm. Anton
Kajdácsy.
Pankraz
1846 Graf, † 1849.
Julia Gräfin Zichy,
† 1849.
Barbara
vm. Joseph
Siskovics.
Constantia
vm. Ludwig Graf Braida.
Johann, Graf.
N. Freiin Sternberg.
Joseph
geb. 1786, † 1860.
  Adolph.
Anna Sanska.
Johann.
Antonie Ledvina.
  Joachima
vm. Dionys
Baron Wimpffen.
Joseph.
Amalie
Schiller.
Béla
† 1838.
Emerich.
Maria
Siskovics.
Johann. Adolph. Joseph. Alvina. Victor.
  Johann. Antonia. Joachima
vm. Julius
Horváth.
Auguste. Edmund. Paula.
  Emerich. Therese. Pankraz.
  Paul [S. 300]
geb. 13. Jänner
1811.
Maria
vm. Ludwig
Latinovics.
Therese
vm. Ludwig
Fribeisz.
Lorenz.
Maria Koin.

Andor.