BLKÖ:Sichelbart, Ignaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 34 (1877), ab Seite: 209. (Quelle) | |||
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Patuzzi in seinem Verzeichnisse der Künstler, womit der zweite Band seiner „Geschichte Oesterreichs“ (Wien, Wenedikt, Lex.-8°.) schließt, nennt Seite 343 Böhmen sein Geburtsland; Nagler in seinem Künstler-Lexikon bezeichnet ihn als einen Jesuiten aus Böhmen. Sonderbarerweise ist er dem so fleißig forschenden Dlabacz unbekannt geblieben. S. war mit seinem Ordensbruder Johann Dionys Attiret (geb. 1702, gest. zu Peking 1768) in Verbindung getreten und als dieser im Jahre 1737 auf eine Mission nach China ging, hatte sich ihm S. angeschlossen. Attiret hatte sich in Peking in kurzer Zeit die Gunst des [210] Kaisers in solchem Grade zu erwerben gewußt, daß ihn dieser zu seinem Hof-Maler ernannte, in welcher Eigenschaft er für denselben eine große Menge von Bildern, Schlachten, festlichen Aufzügen u. s. w. malte. Sichelbart war es nun, der Attiret in diesen Arbeiten auf das fleißigste unterstützte. Mehrere der von Attiret in Gemeinschaft mit Sichelbart ausgeführten Arbeiten sind nach Paris gekommen und dort in Kupfer gestochen worden. Nachdem Pater Attiret im Jahre 1768 gestorben, trat Pater Sichelbart als Nachfolger desselben an die Spitze der Mission und auch auf ihn übertrug der Kaiser seine Gunst. In Anerkennung der künstlerischen Thätigkeit Sichelbart’s ließ ihm der Kaiser die im Reiche der Mitte höchst seltene Auszeichnung zu Theil werden, daß er sich darüber in einer besonderen an Pater Sichelbart gerichteten Lobschrift aussprach.
Sichelbart, auch: Sickelbart, Ignaz (Maler und Priester des Ordens der Gesellschaft Jesu, Geburtsort und Jahr unbekannt, gestorben um das Jahr 1780).- Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVI, S. 344.