Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 30 (1875), ab Seite: 229. (Quelle)
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18. Schmiedt, auch Schmidt, Caspar (Maler, geb. zu Plan in Böhmen, lebte im 18. Jahrhunderte). Er ist das Haupt einer kleinen Künstlerfamilie, die aus Plan stammt und zu welcher seine Söhne Johann Georg, Paul und Wenzel gehören. Ob zwei andere, auch aus Plan gebürtige Künstler des Namens Schmidt, nämlich Franz Willibald Schmidt und Johann Matthäus Schmidt, zur obigen Familie des Caspar gehören, ist nicht festzustellen; jedoch möchte die unterschiedliche Schreibweise mit i und ie dagegen sprechen. Diese Letzteren werden daher besonders angeführt werden. Wann Caspar geboren, ist nicht bekannt. Wie Dlabacz berichtet, lernte er die Kunst in jungen Jahren bei einem Meister in der Pfalz, wo er sich mehrere Jahre aufgehalten hat. Dann kehrte er in sein Vaterland zurück, ließ sich in Prag nieder und starb daselbst in hohen Jahren. Ueber seine Arbeiten – welcher Gattung sie angehörten u. s. w. – schweigen alle Quellen. – a) Sein Sohn Johann Georg, auch Georg allein (gest. zu Prag 21. September 1765), wird als ein sehr geschickter Staffirer und Maler aus Plan in Böhmen bezeichnet. Von seiner Hand sind mehrere Altarbilder in der Garnisons- und ehemaligen Jesuitenkirche in Olmütz, so das Hochaltarbild: „Maria Schnee“, von ihm im Jahre 1721 gemalt, wofür er 550 fl. erhielt; und in den Seitencapellen die „H. Pauline“ und die „H. Anna“; die Plafondmalerei im Dechanthofe zu Stein nächst Krems, und das Hochaltarblatt in der Pfarrkirche zu Krems, 1736 gemalt; zu Aspersdorf im V. U. M. B. das Altarblatt: „Der H. Georg“, 1730 gemalt; zu Imbach im V. O. M. B. das Altarblatt: „Die 14 Nothhelfer“ u. m. a. Johann Georg scheint auch in Wien gearbeitet zu haben, denn er erscheint hie und da als „Wiener Künstler“ aufgeführt. [230] b) Sein Bruder Paul hatte die Kunst bei seinem Vater erlernt und malte später in Gemeinschaft mit seinem vorerwähnten Bruder Johann Georg. Hauptsächlich that er sich in Blumen und Früchten, welche er nach der Natur malte, hervor. – c) Der weitaus geschickteste und bekannteste von allen ist der dritte Bruder Wenzel (geb. zu Plan 1694, gest. ebenda im Jahre 1756). Auch ein Zögling seines Vaters, begab er sich später nach Freysing, wo er bei einem dortigen Hofmaler mehrere Jahre arbeitete und dann in seine Heimat zurückkehrte. Er malte Bildnisse in Oel und vornehmlich Fresken. Von seinen Leistungen in Fresco sind u. a. bekannt: die Kirche auf der gräflich Sinzendorff’schen Herrschaft Czernossin; – die zum Teplerstifte gehörige Kirche in Habakladrau; – die Kirche auf der Fürst Löwenstein’schen Herrschaft Bernartitz; – das Tafelzimmer nebst vier Nebengemächern im Trpiester Schlosse, und die Minoritenkirche zu Mieß, die bis auf zwei Bilder ganz sein Werk ist. Sie war seine letzte Arbeit, über derselben ereilte ihn der Tod.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 54. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 295 [Caspar] S. 342 [Johann Georg], S. 353 [Paul], S. 367 [Wenzel]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 562 [blos über Wenzel]. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VII, S. 1096 [auch nur über Wenzel]. – Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst. Herausg. von Dr. Adolph Schmidl (Wien 4°.) I. Jahrg. (1844), S. 622, im Artikel: „Kunstschätze aus dem Gebiete der Malerei in Mähren“ von P. Beda Dudik.