Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schlik, Hugo
Band: 30 (1875), ab Seite: 111. (Quelle)
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27. Joachim Schlik (geb. 1527, gest. 1574), von der Schlackenwerther Linie, und zwar von dem von seinem Vater gestifteten Nebenzweige derselben; der vierte Sohn des Hieronymus [S. 110, Nr. 24] Er war Besitzer der Herrschaften Schlackenwerth und Rabenstein, deutscher Lehenshauptmann der böhmischen Krone, kaiserlicher Landvogt in Ober-Lausitz. Er gewann die von seinem Vater verlorene Gunst des Herrscherhauses wieder. Im französischen und deutschen Kriege hatte er dem Kaiser Karl V. wesentliche Dienste geleistet und versah in den Jahren 1556 und 1557 die Stelle eines Verwesers (Sequesters) der Ländereien des raufsüchtigen Markgrafen Albert in Franken. Im Jahre 1570 war er kaiserlicher Gesandter bei dem Friedensschlusse zu Stettin, welcher den siebenjährigen Krieg zwischen Schweden und Dänemark zum Vortheile des letzteren beendete. Aus den vorhandenen alten Nachrichten hatte er ein vollständiges Verzeichniß aller jener Lehen angefertigt, welche die verschiedenen Chur- und anderen Fürsten, Grafen, Ritter und Stände tragen und von der Krone Böhmen zu empfangen haben. Diese Arbeit hatte er dem Kaiser Maximilian II. zugeeignet, der sie in der kaiserlichen Bibliothek hinterlegen ließ, wo sie, wie aus Constantin v. Böhm’s Werke: „Die Handschriften des kais. u. kön. Haus-, Hof- u. Staats-Archivs“ (Wien 1873, Braumüller, 8°.) S. 75, Nr. 187, ersichtlich, noch aufbewahrt wird. Daselbst befindet sich auch ein Pasquill auf gedachten Schlik, wie dasselbe Werk S. 49, Taf. 9, meldet, Joachim war mit einer Tochter des Niklas Salm-Neuburg [Bd. XXVIII, S. 138, Nr. 19], Lucretia vermält, welche ihm drei Söhne: Ferdinand, Hieronymus und Julius, schenkte, von denen der Letztere diesen Zweig fortpflanzte. –