BLKÖ:Sauer von Kosiakh oder Kosiach, die Freiherren und Grafen

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sauer (Kunsthändler)
Band: 28 (1874), ab Seite: 278. (Quelle)
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6. Die Freiherren und Grafen Sauer von Kosiakh oder Kosiach. Ein altes innerösterreichisches Adelsgeschlecht, das seinen Namen von den an der Save (Sau) gelegenen Gütern führte und sich später über Krain, Kärnthen und Steiermark ausdehnte. Zuerst kommt es zu Anfang des 14. Jahrhunderts vor, in welchem im Jahre 1313 ein Kaspar Sauer als Anverwandter des Dieterich Galler urkundlich aufgeführt erscheint. Die ordentliche Stammreihe läßt sich bis 1400 zurückführen. Den Beinamen Kosiakh führt es von Maria, der Erbtochter des Hauses Kosiakh, einer in Unterkrain ansässigen Familie, welche Pankratius Sauer, Sohn des Jodocus Sauer (de Sava), zur Ehefrau nahm und mit ihr die in Unterkrain, unweit Rudolphswerth gelegene Herrschaft Kosiakh (Kosiach) an sich brachte. Diesen Beinamen behielt die Familie auch dann, nachdem die vorbenannte Herrschaft längst aus ihrem Besitze in fremde Hände übergegangen war. Im Jahre 1672 gelangte das Erbland-Vorschneideramt von Krain und der Windischen Mark in die Familie, welche mit Diplom vom 2. Mai 1630 den Freiherrnstand, mit einem zweiten vom 27. August 1668 den Grafenstand erlangt hatte. Unter den Sproßen dieses Hauses erscheinen mehrere geschichtlich denkwürdige Personen, so a) Georg Sauer von Kosiakh, welcher im Jahre 1556 General der kroatischen Grenzen und Commandant zu Karlstadt war; – b) Freiherr Andreas S. (gest. 1648) war kais. General und Commandant zu Karlstadt – und c) dessen Sohn Friedrich diente der Krone Spanien und war Coadjutor des Erzbisthums zu Mailand; – d) Georg Friedrich Freiherr S. war k. k. Kämmerer, Landschafts-Verordneter in Steyer und Ober-Proviantmeister der windischen und petrinianischen Grenzen, wurde mit Diplom vom 27. August 1668 gegraft und führte den Titel eines Grafen Sauer von und zu Ankerstein, Freiherrn zu Kosiakh, Herrn auf Wöllaw, Schönstein, Lilgenberg und Dornau; mit 9. December 1672 erwarb er für sich und die Familie das Erbland-Vorschneideramt in Krain und der Windischen Mark; – e) Cajetan Graf S. (geb. 9. März 1718, gest. zu Gratz 22. Juli 1793) war k. k. Kämmerer, geheimer Rath, Vice-Präsident des innerösterr. Guberniums und Präses der vormaligen steiermärkischen Ackerbaugesellschaft; – f) sein Sohn Franz Graf S. (geb. zu Gratz 19. Juli 1746, Todesjahr unbekannt) war ein ausgezeichneter Kanzelredner – und g) dessen Bruder Cajetan Graf S. (geb. 29. Juli 1743, gest. zu Großwardein 29. August 1811) war Domherr zu Waitzen; im Jahre 1785 ernannte ihn Kaiser Joseph II. zum ungarischen Hofrathe, Beisitzer der Septemviraltafel und geistlichen Hofcommissär; dann wurde er Bischof in partibus und Dompropst zu Großwardein. Seine Verdienste würdigte der Kaiser durch Verleihung des St. Stephan-Ordens; und h) Leopold Graf S. (geb. zu Gratz 26. August 1748, gest. ebenda im Jahre 1802) war deutscher Ordens-Comthur zu Meretinzen, Hoch- und Deutschmeister, Hof-, Regierungs- und Kammerrath und schrieb über Landwirthschaft, unter anderem: „Die Vorurtheile, welche dem Brachabstellen noch im Wege sind“ (Grätz 1798, 8°.); – i) der Letzte dieses Geschlechtes möchte Ignaz Joseph Maria Graf S. (geb. 1765) sein, der Domcapitular [279] zu Regensburg, Capellanus regius, geistlicher Rath und zuletzt Schulcommissions-Präsident in Regensburg war und nach Anlegung der Adelsmatrikel des Königreichs Bayern in die Grafenclasse desselben eingetragen wurde. [Schmutz (Carl), Historisch-topographisches Lexikon von Steyermark (Gratz 1822, A. Kienreich, 8°.) Bd. III, S. 450. – Steiermärkische Zeitschrift. Redig. von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schrötter (Grätz, Damian u. Sorge, 8°.) Neue Folge, VII. Jahrgang (1842), Heft 1, S. 102. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 492.]