BLKÖ:Sartorius, Johann Christoph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sartorius, Johann
Band: 28 (1874), ab Seite: 258. (Quelle)
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Sartorius, Johann Christoph (Kupferstecher, Geburts- und Todesjahr unbekannt). Er lebte zu Ende des 17. und im 18. Jahrhunderte und stammt aus Nürnberg, wo er bereits im Jahre 1680 arbeitete. Aber schon im Jahre 1690 ließ er sich bleibend in Prag nieder, wo er eine ziemlich große Anzahl Blätter [259] stach und noch im Jahre 1739, also damals bereits durch nahezu 40 Jahre, thätig war. Füßly spricht ferner die Vermuthung aus, daß er auch in Holland, Dänemark und Schweden gewesen, ohne jedoch nähere Belege für diese Vermuthung beizubringen. Ein großer Theil seiner Blätter besteht aus Bildnissen und sind unter diesen als seine besseren Arbeiten – denn Nagler bezeichnet dieselben im Allgemeinen als „mittelmäßige Erzeugnisse ihrer Art“ – anzuführen: „Kaiser Friedrich IV.“ (4°.); – „Karl IV., Herzog von Lothringen“ (Fol.); – „Alexius Michailowicz, Czaar von Russland“ (Fol.); – acht Bildnisse der Herren JohannAdam – Johann Karl – Johann Adalbert – Johann Leopold – Wilhelm – Franz Hoffried und Leopold Karl Woraczicky von Padénicz für das Welk: „Sintagma historico-genealogicum Domus Woracziczkyanae“ (Prag 1716, Rosenmüller, Fol.) von Michael Adam Franck von Franckenstein, für welches er auch noch ein Marienbild mit dem Wappen der Woracziczky’schen Familie gestochen hatte; – „Mathias Gottfried Freiherr von Wunschwitz“, nach J. G. Schommer (1707, Fol.); – „Ernest. Baco de Wallenrodt“ (Fol.); – „Andr. Georg Baumgarten“ (Fol.); – „Heinrich Link, Professor jur.“ (Fol.); – „Georg Schwanert“, 1692 (8°.); – „De la Brosse Partissan“ (gr. 4°.), selten; – die Bildnisse Karl II. von Liechtenstein, Fürstbischofs von Olmütz, und des Grafen Anton Franz Losenstein, seines Coadjutors, nebst den Ansichten jener Ortschaften, welche der Bischof besucht, nach J. G. Heinsch, als Titelblatt zum „Tractatus theologici de Septem Sacramentis“ (1690), von Fr. Amand Herrmann. Ord. Minor. Reformator.; – ferner folgende Heiligenbilder, Ansichten,. Titelblätter u. dgl. m.: „Der Schutzengel mit dem Prospecte der Paulanerkirche in Prag“, 1737 (Fol.); – „Der Tempel der Weisheit“. nach J. Jacob Thummer’s Zeichnung in S. Daniel Schürer’s S. J. „Dies philosophicus“ (4°.); – „Das Stift Strahow mit mehreren Figuren“, im „Mons Sion inclitus“, von A. Friedenfels (1702, 4°.); – „Der Heiland am Kreuze und Maria“, unten ein Gebet für eine Bruderschaft zu Prag (8°.); – „Das Marienbild in Culm“, in acht Blättern zu Friedrich Dörfel’s „St. Maria Culm“ (1739, 12°.); – 25 Blätter zu des Paulaners Stephan Skuorcz „Seufzende Turteltaube nach ihrem gefangenen Geliebten Jesu“ (Prag 1701, 8°.); – „Die Ausstellung des Baron C. A. von Mahrenholz auf dem Paradebette“, 1674 (Fol.), außerdem Abbildungen von 17 menschlichen Füßen, bezeichnet: J. C. Sartorius excudit (4°.) und eine beachtenswerthe Folge von 42 Blättern mit Laubwerk und anderen Verzierungen in 8°. und Qu. Fol.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°) Bd. III, Sp. 21. – Nagler (G. K.Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1841, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 32.