Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 271. (Quelle)
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Rupp, Ladislaus (Architekt und Kupferstecher, geb. zu Wien um 1790). Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Später begab er sich, um sich weiter zu vervollkommnen, nach Italien und studirte in diesem Lande die daselbst zahlreichen architektonischen Denkmäler. Darnach unternahm er Kunstreisen in andere europäische Staaten und richtete sein Hauptaugenmerk auf die schönsten Werke der kirchlichen Baukunst. Dann kehrte er nach Mailand zurück, ließ sich daselbst bleibend nieder und schuf sich dort durch seine künstlerische und literarische Thätigkeit einen auch im Auslande anerkannten Ruf. Zuerst veröffentlichte er eine ausführliche Beschreibung des Mailänder Domes unter dem Titel: „Il Duomo di Milano ossia Descrizione storica ec. ec. di questo insigne tempio e degli oggetti d’arte che lo adornano corred. di 65 tavole disegn. e inc. di L. Rupp“ (Milano 1823, gr. 4°.). Die Blätter dieses Werkes sind mit großer Reinheit und Sorgfalt ausgeführt. Sie wurden später in der Beschreibung des Domes von Marquis d’Adda benützt. Ein ungleich größeres Werk aber unternahm er in der Folge mit der Herausgabe der vorzüglichsten Kirchen Europas, wozu er eingehende Vorarbeiten, nämlich genaue Messungen des Details und sorgfältige Zeichnungen derselben ausführen ließ, worauf er den Stich der Platten mit ungemeiner Sorgfalt und Schönheit selbst besorgte. Das Prachtwerk erschien im Jahre 1825 in Lieferungen unter dem Titel: „Chiese principali d’Europa, rappresentate ne’ loro prospetti, piante ec. ec.“ in gr. Folio. Müller-Klunzinger’s Künstler-Lexikon bemerkt über Rupp’s Blätter, daß man die geistreiche Behandlung derselben allgemein bewundert, und was den Stich betrifft, so wurde behauptet, daß Niemand so wie er die Radirnadel bis jetzt zu führen verstanden habe. Im Jahre 1845 lebte der Künstler noch in voller Thätigkeit in Mailand.

Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 393. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. XIV, S. 62. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut. gr. 8°.) Zweite Abtheilg. Bd. VI, S. 648, Nr. 2. – Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrg. 1826, S. 63 u. 64. –