Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 27 (1874), ab Seite: 81. (Quelle)
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2. Gaetano Rossi (Libretto-Dichter, geb. im Jahre 1768, gest. zu Verona im Frühjahre 1855). Machte sich als Verfasser der Texte vieler, durch ihre Composition berühmt gewordenen Opern einen Namen. Er schrieb seine Textbücher schon zur Zeit, als Cimarosa und Paisiello die Bühne beherrschten, und seine Fertigkeit machte die späteren Compositeure auf ihn aufmerksam, so daß die bewährtesten und beliebtesten derselben, wie Meyerbeer, Rossini, Donizetti, Mercadante, Meyer, Paer, Nicolini, Morlachi, Zingarelli, Vaccai, Coccia, Ricci sich von ihm die Texte zu ihren Opern schreiben ließen, von denen u. a. „Il Crociato“, „Semiramide“, „Il Giuramento“, „Chiara“, „Linda“ zu nennen sind. So machten seine mit unläugbarem Geschicke und poetischer Verve verfaßten Lieder und Canzonetti die Runde um den Erdball. R. hatte über 150 Textbücher verfaßt und starb – während die Componisten derselben reich geworden – in Armuth im Alter von 57 Jahren. Hätte zu seiner Zeit das Princip des literarischen Eigenthums bereits Geltung gehabt, so wäre wohl auch Gaetano Rossi nicht als Bettler gestorben. Mit diesem Rossi möchte wohl auch der italienische Sprachmeister Joseph August Rossi [s. d. Nr. 4] verwechselt und als Autor mehrerer Libretti, die er vielleicht nur in’s Deutsche übersetzt hatte, angesehen worden sein. [Il Caffé. Giornale di lettere arti ecc. ecc. (Milano, gr. 4°.) Anno I (1855), No. 14: „Gaetano Rossi“.] –