Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 26 (1874), ab Seite: 225. (Quelle)
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Rodolphe, Anton, eigentlich Rudolff, Anton. Unter diesem Namen wird von Dlabacz, ferner von Gerber in seinem alten und neuen „Lexikon der Tonkünstler“, dann von Gaßner in seinem „Universal-Lexikon der Tonkünstler“ ein Hornvirtuose aufgeführt, der, als aus Leitmeritz in Böhmen gebürtig, sich in Paris niedergelassen und als Virtuos auf seinem Instrumente, wie als Compositeur einen Namen gemacht hat. Es ist dieß eine Verwechselung mit dem in Straßburg am 14. October 1730 gebornen und am 18. August 1812 zu Paris verstorbenen Hornvirtuosen und Compositeur Johann Joseph Rodolphe, dessen Fétis und andere französische Werke gedenken. Diese Verwechslung mag dadurch entstanden sein, daß um dieselbe Zeit ein Johann Anton Rudolph an der Regensburger Capelle bedienstet war. Dessen Sohn Anton (geb. zu Wien im Jahre 1770) kam gleichfalls nach Regensburg als Hornist zur Capelle des Fürsten Thurn und Taxis, wo er von Wilhelm Kaffka Unterricht im Violinspiele nahm. Später ernannte ihn der Fürst zum Concertmeister in seiner Capelle und nebenbei dirigirte er die Oper in Regensburg. Von diesem Rudolph sind einige Violin-Compositionen im Stiche erschienen. Es könnte wohl derselbe identisch mit dem Rudolf sein, dessen Dlabacz in seinem „Allgemeinen historischen Künstler-Lexikon für Böhmen“. Bd. Il, Sp. 603, gedenkt, von dem er berichtet, daß derselbe im Jahre 1795 das Dilettanten-Orchester im Augarten zu Wien dirigirte; obwohl auch gegen diese Annahme wieder der Umstand spricht, daß er bereits damals die Violine in Concerten, Quartetten und Quintetten vortrefflich spielte, während er doch erst später während seines Aufenthaltes in Regensburg bei Kaffka Unterricht im Violinspiele genommen haben soll.