Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rocci, Anton
Band: 26 (1874), ab Seite: 213. (Quelle)
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Roch, Joseph (Wiener Bürger, geb. 11. März 1777). Mittellos und arm war R. nach Wien gekommen und hatte in einem ehrsamen Handwerke einen goldenen Boden gefunden, welchen Fleiß und Geschicklichkeit, Sparsamkeit und Rechtschaffenheit in der Regel noch immer gewinnen helfen. Um das Wiener Gemein- und Armenwesen, um letzteres insbesondere als ausgezeichneter Armenvater, hat er sich solche Verdienste erworben, daß ihm in Anerkennung derselben von Sr. Majestät die goldene Ehrenmedaille verliehen und ihm diese in feierlicher Weise am 19. April 1840 von dem Bürgermeister der Stadt Wien, Ignaz Czapka, Angesichts einer [214] Versammlung von geistlichen und weltlichen Würdenträgern und der Wiener Bürgerschaft, überreicht wurde. Weitere Nachrichten über diesen verdienstvollen Wiener Bürger fehlen. Im Jahre 1863 berichteten die Blätter von einem in Prag am 26. April verstorbenen Hausbesitzer Joseph Roch, der durch seine letztwilligen Anordnungen sich ein bleibendes Andenken begründet hat; so bestimmte derselbe ein Capital von 10.500 fl. zu einer Stiftung für fünf unverschuldete Arme; verschrieb ferner dem Bartholomäischen Armenhause 2000 fl., dem Barmherzigen-Spital 500 fl., dem St. Jacobskloster 300 fl., dem Spitale der Elisabethinerinen 200 fl. und kleinere Beträge anderen wohlthätigen Anstalten. Vielleicht ist es der obige Wiener Bürger, der, möglicherweise Böhme von Geburt, in seinen späteren Jahren in seine Heimat zurückgekehrt und dort gestorben ist.

Oesterreichischer Zuschauer, herausgegeben von Ebersberg (Wien, 8°.) 1840, Bd. II, S. 431: „Wiener Ehrentafel“. – Wiener Zeitung 1863, Nr. 97.