Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rendek, Johann
Band: 25 (1873), ab Seite: 284. (Quelle)
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Rendek, Joseph (theologischer Schriftsteller, geb. zu Tata in Ungarn am 27. Mai 1810). Sohn bürgerlicher Eltern, besuchte er zuerst die Schulen seines Geburtsortes; als der Vater im Jahre 1818 starb, brachte sich R., da die Mittel seiner Mutter nicht hinreichten, durch Unterrichtertheilen fort, und als er 18 Jahre alt war, suchte er um Aufnahme im Graner erzbischöflichen Seminar an, um die Theologie zu studiren; als ihm aber dieselbe verweigert wurde, setzte er in Großwardein die philosophischen Studien fort. Seine Wahl war auf Großwardein gefallen, um dort sich die slovakische Sprache eigen zu machen. Indessen erhielt er eine Lehrerstelle in einer Familie, in welcher nur deutsch gesprochen wurde, und das Slovakische [285] wurde aufgegeben. Nachdem er das erste Jahr der Philosophie beendet, erneuerte er sein Ansuchen um Aufnahme in das Graner Seminar, welche ihm nun gestattet wurde. Er beendete in demselben die philosophischen Studien und kam im Jahre 1832 in das Central-Seminar nach Pesth, wo er bis 1836 den theologischen Studien oblag, und nachdem er die heiligen Weihen erlangt, kam er in die Seelsorge, die er an verschiedenen Orten versah, wurde dann Caplan zu Leke, wo er über fünf Jahre verblieb, und als Kopacsy Fürstprimas von Ungarn wurde, denselben im Namen seiner Collegen mit einem Festgedicht begrüßte, welches im Drucke erschien und beifälligste Aufnahme fand. Der glückliche Erfolg dieser Arbeit regte ihn zu anderen fachwissenschaftlichen Aufsätzen an und dieselben erschienen im „Hirnök“, im „Sion“ und im „Csarnok“, einem Beiblatte des „Sürgöny“. Unter diesen erregte eine Abhandlung über die gemischte Ehe größere Aufmerksamkeit; ebenso eine andere über die Frage: Ist es gestattet, auf einen Priester, der eine gemischte Ehe ohne Unterschied einzusegnen sich weigert, die strenge Strafe 1647, 14 t. cz. anzuwenden? Und im „Jelenkor“ trat er mit großer Entschiedenheit gegen jene Geistlichen auf, die unbedingt sich weigern, eine Mischehe einzusegnen; der letztangeführte Aufsatz hatte einen Aufruf zur Folge, worin die Abschaffung eines aus des Königs Colomon Zeit stammenden, diese Angelegenheit betreffenden Gesetzes verlangt wurde. Ueberhaupt polemisirte er öfter in kirchlichen Streitfragen. Im Jahre 1842 ernannte ihn der Fürstprimas Kopacsy zum Professor der in Gran neu errichteten Präparanden-Anstalt. Außer zahlreichen, in Fachblättern erschienenen Aufsätzen erschienen von ihm: „Szász ének“, d. i. Hundert Lieder (1842), ein katholisches Gesangbuch; – „Tanilásmód“, d. i. Unterrichtsmethode (Pesth 1843), wovon eine zweite Ausgabe mit dem veränderten Titel: „Tanmódszer“ (ebd. 1847) erschien; – „Kalauz az elemi tanodákban irni tanuló es olvasást gyakorló gyermekek számára“, d. i. Anleitung in den Elementarschulen für Kinder, die schreiben und lesen (Pesth 1847). Andere Lehrbücher, eine allgemeine und specielle Geographie Ungarns und eine Sammlung Kanzelreden hatte er druckfertig liegen.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Jos. Danielik (Pesth 1856, Emich 8°.), S. 386. –