Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 24 (1872), ab Seite: 208. (Quelle)
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Rados, Luigi (Kupferstecher, geb. zu Parma im Jahre 1780). Soll einer ungarischen Familie entstammen, welche um die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Parma kam. In seiner Vaterstadt erlernte R. die Anfangsgründe seiner Kunst, dann ging er zur weiteren Ausbildung nach Mailand, wo er an der Brera seine Kunststudien fortsetzte und sich in kurzer Zeit mit seinen Arbeiten neben Männer wie Longhi [Bd. XVI, S. 7] und Morghen behaupten [209] konnte. Er stach theils Bildnisse bedeutender Personen seiner Zeit, theils einige andere Blätter nach berühmten Gemälden u. dgl. m. Von seinen Bildnissen sind bekannt: „Kaiser Franz II. von Oesterreich“ (gr. Fol.); – „Kaiser Ferdinand I. von Oesterreich“ (gr. Fol.); – „Erzherzog Anton von Oesterreich“, nach Monsorno (Fol.); – „Giandomenico Romagnosi“ (4°.); – „Der Kupferstecher Francesco Bartolozzi“ (4°.); – „Joseph Napoleon, König von Spanien“, nach J. B. Bosio (gr. Fol.); – „Prinz Eugen, Vicekönig von Italien“, nach Jakob, 1809 (Fol.); – „Joachim Murat, König von Neapel“ (gr. Fol.). Von seinen übrigen Blättern steht obenan „Das Abendmahl“, nach Leonardo da Vinci (gr. Royal-Qu. Fol.), sein Hauptblatt, er vollendete die Platte im Jahre 1829 für die Kunsthandlung Beretti, in der Größe des berühmten und ungemein seltenen Blattes von Raphael Morghen; ferner sind von ihm noch bemerkenswerth ein zweites „Abendmahl“, nach Benjamin West (Royal-Fol); – die „Madonna della, Seggiola“, nach Raphael, schwarz und färbig (gr. Fol.); – „Maria Vergine addolorata“, schwarz und colorirt (Fol.); – „Die kolossale Statue des h. Borromäus auf Isola bella“ (gr. Fol.); – „S. Filippo Neri“, nach Toffanelli (Fol.); – vier Genrebilder: „Travaglio“; – „Penitenza“; – „Ricompensa“; – „Ricreazione“, in Punctirmanier (Royal-Fol.); – „Vier Köpfe“, die vier Welttheile vorstellend, nach Zeichnungen von Lemire; – „Landschaft mit Gebäuden und altdeutschen Rittern“, nach P. Gonzaga, und eine zweite nach demselben Meister mit modernen Figuren (beide Qu. Fol.). – Sein Sohn Eugen (geb. zu Mailand) wendete sich der Bildhauerkunst zu und bildete sich unter der Leitung Monti’s in Ravenna aus. Er hat schon viele Büsten, Statuen, Basreliefs in Gyps ausgeführt.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XII, S. 189.