BLKÖ:Poda von Neuhaus, Nikolaus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 22 (1870), ab Seite: 452. (Quelle) | |||
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[453] juxta systema naturae Linnei digesta“ (Graecii 1761, 8°.); – „Berechnung der Luftmaschine, welche zu Schemnitz bei dem Amalienschacht von Joseph Karl Höll .., erfunden, erbauet und ... aufgelassen worden“ (Wien 1771, mit 3 Taf., 8°.); – „Kurzgefasste Beschreibung der bei dem Bergbaue zu Schemnitz in Niederungarn errichteten Maschinen; nebst 22 Tafeln zu derselben Berechnung, herausgegeben von Ign. Edlen von Born, mit 35 Vignetten“ (Dresden 1771, 8°.); – „Akademische Vorlesung über die zu Schemnitz neu errichteten Pferdegöpel, als ein Anhang zu der kurzgefassten Beschreibung u. s. w.“ (ebd. 1773, 8°.); in den zu 1764–1767 herausgegebenen „Selecta ex Amoenitatibus academicis Caroli Linnei“ im 1. Bande: eine Zugabe zu der Abhandlung „De corallis balticis“ – im 2. Bde.: „Descriptio corporum terrestrium et mineralium, quae in monte Arzberg Styriae superioris reperiuntur“; – im 3. Bde.: „Examina lapidum ferrariorum montis Arzberg“und „Descriptio lapidum ferrariorum Musaei graecensis, cum nominibus specificis, vernaculis, synonimis, loco natali, usu, observationibus“. Außerdem hatte er vielen Antheil an den Prager gelehrten Nachrichten und an anderen Werken Born’s, seines vertrauten Freundes, welchem er auch zu der seiner Zeit in manchen Kreisen großes Aergerniß erregenden „Monachologia“ mehrfaches Materiale geliefert hat.
Poda von Neuhaus, Nikolaus (gelehrter Jesuit, geb. zu Wien 3. October 1723, gest. ebenda 29. April 1798). Entstammt einer tirolischen, im Jahre 1701 in den erbländisch-österreichischen Adelstand erhobenen Familie. Nikolaus trat im Jahre 1741 in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er seine Studien beendete, die philosophische Doctorwürde erlangte und im Jahre 1757 die Ordensgelübde ablegte. Alsdann im Lehramte verwendet, trug er Mathematik zu Klagenfurt, Linz und Gratz vor, errichtete an letzterem Orte ein physikalisches Museum und war daselbst zugleich Director der Sternwarte. Im Jahre 1760 kam er an die Bergakademie zu Schemnitz in Ungarn, wo er den Zöglingen derselben Markscheidekunst und Bergwerks-Mechanik vortrug. Im Jahre 1766 kehrte er nach Wien zurück, wo er auch nach Aufhebung seines Ordens verblieb und Privat-Collegien aus den mathematischen Wissenschaften hielt. P. hat folgende Schriften herausgegeben: „Insecta musei Graecensis, in ordines, genera et species- Historisches Portefeuille zur Kenntniß der gegenwärtigen und vergangenen Zeiten (von K. R. Hausen und A. F. Lueder) (Frankfurt a. O. 1782–1788, 8°.) Stück 6, S. 678, in den „Briefen auf einer Reise durch Teutschland“ von C. Fabricius“. – Allgemeiner literarischer Anzeiger, herausgegeben von Alter, 1798, S. 1288 [Alter gibt den 4. October 1723 als Poda’s Geburtsdatum an, nach Anderen ist er 1724, auch 1725 geboren]. – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, Lex. 8°.) Bd. II, Sp. 478. – Stoeger (Joh. N.), Scriptores Provinciae Austriacae Societ. Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 272 [nach diesem geb. 3. October 1723]. – Hermann (Heinrich), Handbuch der Geschichte des Herzogthums Kärnthen in Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern (Klagenfurt 1860 u. f., J. Leon, 8°.) III. Bd. 3. Heft: Culturgeschichte Kärnthens vom Jahre 1790 bis 1857 (1859) oder der neuesten Zeit, S. 207. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1775, A. Loewe, 8°.) Tom. III, p. 89 [nennt ihn „Hungarus Schemnitziensis, in natali solo (Schemnitz) Mechanicae ex Hydraulicae Professor“, während er nach allen anderen Quellen in Wien geboren ist].