Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Petz, Heinrich
Band: 22 (1870), ab Seite: 149. (Quelle)
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Petz, auch Pez, Hieronymus (gelehrter Benedictiner, geb. zu Ybbs 24. Februar 1685, gest. zu Mölk 14. October 1762). Ein jüngerer Bruder des Bernhard [s. d. Vorigen S. 145], trat auch gleich ihm nach zu Krems und Wien beendeten humanistischen Studien und nach zu Linz zurückgelegtem philosophischem Lehrcurs in das Benedictinerstift Mölk, in welchem er am 26. December 1703 die Ordensgelübde ablegte und seinen bisherigen Taufnamen Franz Philipp mit dem Klosternamen Hieronymus vertauschte. Nun wurde Hieronymus im Lehramte verwendet, trug durch drei Jahre am Mölker Stiftsgymnasium die Grammatik vor, während er selbst die theologischen Studien zu Mölk begann, welche er im Jahre 1711 zu Wien beendete. Im Jahre 1711 empfing er die Priesterweihe und nun schloß sich Hieronymus an seinen Bruder an, denselben in seinen historischen Forschungen und Arbeiten unterstützend, und der Lebensgang beider Priester ist viele Jahre ein gemeinsamer. Sie verfolgen, wenn nicht gerade gleiche, so doch ähnliche Zwecke, machen zum Behufe ihrer gelehrten Arbeiten gemeinschaftliche Reisen, und während Bernhard die kirchlichen Geschichtschreiber im Auge hat, beschränkt sich Hieronymus in seinem Plane vornehmlich auf die vaterländische Geschichte. Es wird hiermit, was seine erste Periode literarischen Forschens und Arbeitens betrifft, auf die Biographie seines Bruders Bernhard gewiesen. Auch versah Hieronymus gleich seinem Bruder das Amt eines Novizenmeisters im Kloster, legte es aber schon nach Verlauf eines Jahres nieder, um ungestört seinen wissenschaftlichen Arbeiten obliegen zu können. Nach seines Bruders Bernhard Tode übernahm er die Aufsicht über die Stiftsbibliothek, welche er bis an sein Lebensende führte, auch versah er das Amt und die Würde eines Subpriors im Stifte. Hieronymus starb im hohen Alter von 78 Jahren. Im Drucke sind von ihm erschienen: „Acta S. Colomanni Scotiae Regis et Martyris“ (Cremesiae 1713, 4°.); – „Scriptores rerum Austriacarum veteris et genuini; edidit et necessariis notis, observationibus et animadversionibus illustravit“. Tomus I–III (Lipsiae, tom. I: 1720, tom. II: 1725, tom. III: [150] Ratisbonae 1745, Fol.), der Titel des III. zwei Decennien später als die vorigen erschienenen Bandes lautet: „Quo Ottocari Horneckii[WS 1] Chronicon Austriacum rhythmicum ab excessu Friderici II. Imp. id est ab anno MCCL. ad annum usque MCCCIX continetur ac potissimum Rudolphi I., Alberti I., Imperatorum Romanorum, Friderici I. Pulchri Austriaci gesta: res etiam Styriacae, Carinthiacae, Bohemicae, Hungaricae, Bavaricae, Salisburgenses, aliarumque nationum denarrantur, nunc primum ex. Codd. Mss. Bibliothecae augustissimae Vindobonensis partim celeberrimi Monasterii Admontensis Ord. S. Benedicti in Styria in lucem publicam vindicatum. Accedit Glossarium, quo Germaniae voces obscuriores ac obsoletae in huius auctoris opere opccurentes explanantur“. Hieronymus letztes Werk ist: „Historia Sancti Leopoldi[WS 2], Austriae Marchionis, id nominis IV. cognomento Pii, Divi Patriae tutelaris, ex diplomatibus etc. adornata“ (Vindobonae 1747, Fol.). Was seinen literarischen Nachlaß betrifft, siehe darüber das zu Ende der Biographie seines Bruders Bernhard Gesagte.

Die Quellen sind dieselben, welche bei seinem Bruder Bernhard genannt sind; zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf dieselben gewiesen. –

Anmerkungen (Wikisource)