BLKÖ:Perger Edler von Pergenau, Heinrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 22 (1870), ab Seite: 11. (Quelle)
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Perger Edler von Pergenau, Heinrich (Rechtsgelehrter und Reichsraths-Abgeordneter, geb. zu Gutenbrunn in Niederösterreich am 17. Juni 1810). Der Vater, ein wohlhabender Realitätenbesitzer in Baden, ließ den Sohn studiren. Die Rechte beendigte dieser im Jahre 1831 an der Wiener Hochschule, erlangte daselbst auch die juridische Doctorwürde, nachdem er zuvor noch als Rathauscultant des österreichischen Civilgerichts Dienste genommen. Im Juli 1843 wurde P. Hof- und Gerichtsadvocat in Wien. Im October 1860 resignirte er aus Gesundheitsrücksichten auf die 17 Jahre lang betriebene ausgebreitete Advocatur und wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Justizpflege mit Allerh. Entschließung vom 14. Jänner 1861 in den österreichischen Adelstand mit dem Prädicate Edler von Pergenau erhoben. Am 8. März 1865 wurde P. in der inneren Stadt Wien zum Gemeinderathe, am 20. März d. J. in seiner Geburtsstadt Baden für den städtischen Wahlbezirk Baden, Mödling, Gumpoldskirchen und Perchtoldsdorf zum niederösterreichischen Landtags-Abgeordneten und im Jahre 1862 in das Ausschuß-Comité der Generalversammlung der österreichischen priv. Nationalbank gewählt. Eine sehr erfolgreiche Thätigkeit entwickelte er bei den Berathungen über das neue Bankstatut und bei den Verhandlungen über ein neues Uebereinkommen, durch welches die verwickelten und schwierigen Verhältnisse zwischen Nationalbank und Staat geregelt wurden. Auch als Mitglied der niederösterreichischen Lehencommission war er für die rasche Abwickelung des umfassenden Lehen-Ablösungsgeschäftes durch mehrere Jahre in ersprießlichster Weise thätig. Im Februar 1867 wurde P. wieder in Baden, welche Stadt ihn auch zum Ehrenbürger ernannt hat, in den Landtag und aus diesem bei der neuerlichen Einberufung des Reichsrathes im Jahre 1867 am 25. Februar in das Abgeordnetenhaus desselben gewählt.

Adels-Diplom vom 1. März 1861. [Daselbst heißt es unter den Gründen, welche seine Adelserhebung rechtfertigen: „Seine Wirksamkeit sowohl in der engeren Sphäre seines Berufes, als in anderen Beziehungen des gesellschaftlichen Lebens war eine um so ausgezeichnetere, als er, ausgerüstet mit gediegener, wissenschaftlicher Bildung und seltener Geschäftstüchtigkeit, während einer 17jährigen Advocatenpraxis die Angelegenheiten seiner zahlreichen Clientel mit gutem und sicherem Erfolge zu führen gewußt und hierbei stets strenge Rechtlichkeit, Gewissenhaftigkeit und Uneigennützigkeit bekundet hat, die ihm die Achtung seiner Standesgenossen sowohl, als des Publicums in so hohem Grade erwarben. Namentlich hat derselbe in diesem Berufe eine beträchtliche Anzahl wichtiger Civilprocesse, [12] umfangreicher Curatelen, Massavertretungen und öffentlicher Vertheidigungen in Straffachen mit rastlosem Eifer und dem besten Erfolge durchgeführt. Viele dermal tüchtig wirkende Rechtsfreunde verdanken seiner gewiegten Rechtskenntniß ihre praktische Durchbildung und sachkundige Einführung in ihren Geschäftsberuf. Ueberhaupt war dessen eifriges Bestreben stets dahin gerichtet, wo sich nun immer die Gelegenheit darbot, unserer Regierung und dem Gemeinwesen nach Kräften zu dienen.“] – Hahn (Sigmund), Reichsraths-Almanach für die Session 1867 (Prag 1867, H. Carl J. Satow, 8°.) I. Jahrg. S. 131. – Die neuen Väter der Großcommune Wien, hervorgegangen aus der freien Wahl und dem Vertrauen ihrer Mitbürger im Jahre 1861. Von Moriz Bermann und Franz Evenbach (Wien 1861, 8°.) S. 15. – Hajnal. Arczképekkel és életrajzokkal diszített Album, Tulajdonos szerkesztő és kiadó: Sarkady István, etc., d. i. Die Heimat. Bilder- und Biographien-Album, herausgegeben von Stephan Sarkady (Wien 1867, Leop. Sommer, 4°.). – Photogramme aus dem niederösterreichischen Landtage von Joannes Nepomucenus Nonplusultra-Montanus (Wien 1854, Manz u. Comp., 12°.) S. 20. – Porträt. Unterschrift: Dr. Perger Henrik, Edler von Pergenau. Marastoni Jos. (lith.) 1868 (Wien. Reiffenstein u. Rösch, 4°.), auch als Beilage zu Sarkady’s „Hajnal“. – Wappen. Ein durch einen rothen, mit drei goldenen Bienen hintereinander belegten Balken schrägrechts getheilter Schild. Im oberen blauen Felde ein goldener Stern, im unteren goldenen eine natürliche Eule, auf einem offenen Buche in schwarzem Einbande mit rothem Schnitte stehend. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm. Die Krone des Helms trägt einen offenen, rechts von Roth über Gold und links von Gold über Blau quergetheilten Adlerflug, welchem ein goldener Stern eingestellt ist. Die Helmdecken sind rechts roth, links blau, beiderseits mit Gold unterlegt.