BLKÖ:Pebal (Peball), Leopold von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pazout, Joseph
Band: 21 (1870), ab Seite: 407. (Quelle)
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Pebal, richtig Peball, Leopold von (Naturforscher, geb. zu Seckau in Steiermark 29. December 1826). Einer in Steiermark ansäßigen Familie angehörig, über welche die Quellen nähere Mittheilungen enthalten. Leopold beendete die Gymnasial-, philosophischen und rechtswissenschaftlichen Studien in Gratz, wo an der Hochschule damals tüchtige Männer, wie Knar, Albert von Muchar, Gintl, Gabriel, Schreiner u. A. lehrten. Nach Beendigung der juridischen Studien, die ihn nur wenig anzogen, begann er über Anregung des Professors der Chemie Dr. Johann Gottlieb am Joanneum das Studium der Naturwissenschaften, besonders der Chemie, und erlangte im Jahre 1851 die philosophische Doctorwürde. Im letztgenannten Jahre wurde er Assistent für das Fach der [408] allgemeinen und technischen Chemie am ständischen Joanneum, in welcher Stellung er sich während der folgenden vier Jahre noch weiter ausbildete. Sein wissenschaftliches Streben drängte ihn zu Reisen, und während der Jahre 1856 und 1857 beschäftigte er sich auf den Universitäten zu Heidelberg und Königsberg unter Bunsen, Kirchhoff und Neumann mit dem Studium der Physik und Chemie. Nun wurde er im Jahre 1857 zum außerordentlichen Professor der Chemie an der Universität in Lemberg ernannt, von wo er zu Ostern 1865 als o. ö. Professor desselben Gegenstandes an der philosophischen Facultät zu Gratz in seine Heimat zurückkehrte. P. ist in seinem Fache auch schriftstellerisch thätig und hat mehrere seiner chemischen Analysen[WS 1] und Beobachtungen in Justus von Liebig’s „Annalen für Chemie und Pharmacie" veröffentlicht, so im 78. Hefte (1851): „Ueber einige Salze der Mesaconsäure"; – im 82. u. 98. Hefte (1852 u. 1856): „Ueber die Constitution der Citrinsäure"; – im 100. Hefte (1860): „Notiz über das kobaltsaure Kali"; – im 118. Hefte (1861): „Eine leichte Methode zur Darstellung des Zinkäthers und Analyse eines brennbaren Gasgemisches aus dem Salzbergwerke zu Wieliczka"; – im 115. Hefte (1860): „Ueber das galizische Steinöl"; – im 120. Hefte (1861): „Zur Kenntniß des Trincthylphosphinoxydes"; – im 123. Hefte (1862): „Directer Beweis für das Zerfallen des Salmiaks in Ammoniak und Chlorwasserstoff bei dem Uebergange in den gasförmigen Zustand", über welch letzteren Gegenstand er 1865 im Vereine mit Saint Claire Deville im „Bulletin de la Société chimique de Paris“ seine weiteren Untersuchungen bekannt machte. In den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien hat er im 18. Bande (1854) der math. naturw. Classe „über die Zusammensetzung der Stearinsäure" berichtet. Im Jahre 1867 wurde P. zum Decan der philosophischen Facultät in Gratz gewählt.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 385. – Handschriftliche Mittheilungen des Dr. Mezler von Andelberg in Weitz.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Anlaysen.