Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Passy, Anton
Band: 21 (1870), ab Seite: 332. (Quelle)
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Von Anton Passy’s drei Brüdern Georg, Johann Nep. und Joseph ist

1. Georg Passy (geb. zu Wien im Jahre 1784, gest. ebenda 31. December 1836) der älteste, der sich anfänglich dem merkantilischen Fache widmete, später aber eine geistliche Leihbibliothek gründete und die religiöse Zeitschrift „Oelzweige“ redigirte, ein vortreffliches und zu seiner Zeit sehr beliebtes, aber heute schon ziemlich seltenes Blatt. Es erschienen fünf Jahrgänge desselben, 1819 bis 1823. Erst in Nr. 81 des I. Jahrganges (1819) tritt Georg als Verleger und Redacteur namentlich auf. Sein Bruder Anton war unter der Chiffre A. P. ein sehr fleißiger Mitarbeiter des Blattes. Im Jahre 1824 trat aber Georg auch in die Congregation der Redemptoristen als Laienbruder ein und blieb es bis an sein Lebensende, aus Demuth ließ er sich nicht zum Priester weihen. Er besaß gleich seinem Bruder eine umfassende Bildung und Sprachkenntnisse, und wurde deßhalb Bibliothekar der Congregation. deren literarische Arbeiten er auch besorgte. Von Georg enthalten die „Oelzweige“ viele herrliche Gedichte und Aufsätze; Brunner, der ihn persönlich gekannt, nennt ihn „eine reichbegabte Dichternatur“. Kurz vor seinem Eintritte in die Congregation gab er die deutsche Uebersetzung des Werkes von Ludwig v. Blosius, betitelt: „Trost der Kleinmüthigen, genommen aus der h. Schrift und aus den Werken des h. Augustinus, Bernhardus, Ambrosius u. A. Mit einer Vorrede von J. Madlehner“ (Wien 1823, Wallishausser, 18°.) heraus. Das brüderliche Verhältniß Anton’s und Georg’s war das innigste, das sich denken läßt, und die Gedichte des Ersteren, gelegentlich der Profeß Georg’s, sowie bei dessen Tode, geben Zeugniß von dieser erhebenden und seltenen Bruderliebe. –