Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 21 (1870), ab Seite: 177. (Quelle)
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Pajor, Stephan (ungarischer Schriftsteller, geb. zu Nyék im Honter Comitate Ungarns 20. Mai 1821). Sein Vater Joseph, ein ungarischer Edelmann und Gutsbesitzer war zugleich Comitatsbeamter, seine Mutter Janka, eine geborne Kalmár. Nachdem er an kleineren Ortsschulen den ersten Unterricht erhielt, ging er nach Preßburg und Losoncz, wo er die philosophischen und juridischen Studien beendete. Für die Advocatenlaufbahn sich vorbereitend, nahm er zuerst Dienste als Secretär des Grafen Georg Apponyi, wurde dann Comitatsbeamter und in einiger Zeit Advocat. Er lebt meist auf seinem Gute Kicsolom im Honter Comitate. Schon in seiner Studienzeit beschäftigte er sich viel mit literarischen Studien und versuchte sich mitunter selbst in dergleichen Arbeiten, die er theils anonym, theils unter dem Pseudonym Káldor in den Journalen „Regélő“, „Életképek“, „Honderü“, „Pesti Divatlap“ u. a. veröffentlichte. Besonders war er ein witziger und humorvoller Epigrammatiker. Er wendete ferner eindringliche Studien der ungarischen Volksepik zu, und Erdélyi [Bd. IV, S. 64] und Ipolyi [Bd. X, S. 286], ersterer in seiner ungarischen Volksliedersammlung, letzterer in seiner ungarischen Mythologie, berufen sich öfter auf seine Ansichten und Erläuterungen. Meist schreibt er kleinere belletristische Artikel für Journale und ohne sich zu nennen. Auch hat er J. H. W. Witschel’s Gesangbuch in ungarischer Uebersetzung unter dem Titel: „Witschl költöi őszi imainak magyar versekbeni fordítása“ herausgegeben. – Derselben Familie angehörend, ein entfernter Vetter des obigen Stephan, ist Kaspar Pajor, der zu Ende des vorigen und zu Anbeginn des laufenden Jahrhunderts gelebt, mit Jos. Kármán [Bd. X, S. 480] gemeinschaftlich das magyarische Taschenbuch „Uránia“, das im letzten Jahrzehende des vorigen Jahrhunderts epochemachend in der ungarischen Literatur auftrat, aber schon mit dem 3. Bande einging, herausgegeben, und eine ungarische Uebersetzung von Mendelssohn’s „Phaedon, oder über die Unsterblichkeit der Seele“ unter dem Titel: „Fedon vagy a lélek halhatallanságárol“ (Pest 1793) veröffentlicht hat.

Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Theil (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 244. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. IX, S. 9–12 [genealogische Nachrichten über die Familie Pajor].