BLKÖ:Nagy von Séllye, Ignaz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 53. (Quelle) | |||
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[54] Adelsfamilie, die im 17. Jahrhunderte geadelt worden. Nachdem er die Schulen seiner Geburtsstadt besucht, ging er nach Ofen, wo er das Studium der Theologie begann; zur Fortsetzung und Vollendung desselben wurde er nach Rom geschickt, wo er im Collegium des h. Apollinaris die Studien beendete[WS 1]. Nach seiner Rückkehr wurde er im Jahre 1759 – damals erst 26 Jahre alt – Ehren- und im folgenden Jahre wirklicher Domherr der Kathedrale zu Veszprim, dann kön. Stuhlrichter. Nun wurde er Propst zu Kaposfö, im Jahre 1776 Statthaltereirath und im Jahre 1777 erster Comitatsbischof zu Stuhlweissenburg und Suffragan von Gran. Nagy, dem die allmälige Ausbreitung der Protestanten in Ungarn bedenklich erschien, richtete im Jahre 1785 an Kaiser Joseph II. eine Vorstellung: „Repraesentio in puncto Tolerantiae Josephino Caesareae“, worin er erörtert, wie diesem Verlangen, da seiner Ansicht nach Toleranz in Ungarn schädlich wäre, zu begegnen sei. Mit diesem Projecte gerieth er aber bei den bekannten Ideen des Monarchen, der jeden in seiner Weise selig werden lassen wollte, an die unrechte Adresse. Außerdem sind von ihm mehrere theologische Werke im Drucke erschienen, und zwar: „Az igaz ajtatosságrol“, d. i. Von der wahren Frömmigkeit (Pesth 1779), das eigentlich nur eine Uebersetzung des berühmten Werkes von Ludwig Anton Muratori „De vera devotione“ ist; – „A kerestény hit és erkölcsbeli tudomány“, d. i. Die Wissenschaft der christlichen Religion und Moral (Preßburg 1786); – „Az oltári szentségről“, d. i. Von der Heiligkeit des Altars (Pesth 1777); – „Vasárnapi és ünnepi énekek“, d. i. Sonn- und Feiertagslieder; dieses Werk, dessen Verfasser Paul Anyos und Joachim Egyed sind, hat Nagy eigentlich nur herausgegeben; – „Keresztény imádságok“, d. i. Christliche Andachten (1786), ein Andachtsbuch, zusammengestellt nach den Worten der heiligen Schrift; – „A sz. Lélék’ imádása“, d. i. Das Gebetbuch des heiligen Geistes (ebd. 1787). Seine Kirchenreden, die er als Bischof gehalten und mehreres andere, hat er in Handschrift hinterlassen.
Nagy, Ignaz (theologischer Schriftsteller, geb. zu Stuhlweissenburg 25. Juli 1733, gest. zu Pesth 9. December 1789). Erscheint auch zur leichteren Unterscheidung von den vielen Trägern des Namens Nagy, als Ignaz Nagy von Séllye. Er stammt aus einer ungarischen- Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1775, A. Loewe, 8°.) Tom. II, p. 675. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gust. Emich, 8°.) Bd. I, S. 334; desselben zweiter, den ersten ergänzender Band, von Danielik, S. 217. – Katholischer Phantasten- und Prediger-Almanach auf das Jahr 1784. Sammt den Evangelien auf alle Sonntage des ganzen Jahres (Rom, Madrid und Lissabon, auf Kosten der heiligen Inquisition, 8°.) S. 66. – Nagy Ignátznak első Székes-Fejérvári Püspöknek Pásztori levele (s. l. et a., ind. Fol.). – C... (C... C... P...), Epicedion in mortem J. Nagy episcopi Albaregalensis (Budae 1790, 8°.). – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. IX, S. 33. – Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1853, 4°.) p. 110.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: beendte.