BLKÖ:Morländer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 19 (1868), ab Seite: 95. (Quelle) | |||
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Bittner, Hafner, selbst Nestroy mitgeholfen haben, nur einmal, in der Parodie: „Die Naturgrille“, erscheint Bittner mit ihm als Mitarbeiter ausdrücklich genannt. Im Jahre 1859 nach Bäuerle’s Flucht aus Wien kaufte Morländer von dessen Tochter Friederike die „Theater-Zeitung“ und setzte Mühe und Geld an dieses Unternehmen, das sich jedoch überlebt und seinen neuen Herausgeber um einige Tausend Gulden ärmer gemacht hatte, so daß er schon nach einjährigem Erscheinen es fallen lassen mußte, obgleich M. es nicht an [96] ernstem Streben, ein gutes Theater- und Unterhaltungsblatt herzustellen, hatte fehlen lassen. Zur Zeit lebt Morländer in Pesth und ist Redacteur zweier Localblätter, des „Pester Zwischenact“ und des „Pester Journal“.
Morländer (Schriftsteller, geb. zu Eisenstadt im Oedenburger Comitate Ungarn 20. März 1819). Heißt eigentlich Moriz Engländer und ist der Sohn reicher jüdischer Kaufleute; zog aber, als er die schriftstellerische Laufbahn betrat, Vor- und Zunamen Moriz Engländer in einen zusammen und nennt sich seither Morländer. Im Elternhause erzogen, betrat er ziemlich jung, durch seinen vorherrschenden Umgang mit Journalisten und Schauspielern für diese Richtung gewonnen, das schriftstellerische, und zwar dramatische Gebiet, und hat bis zur Stunde wohl an die dreißig und mehr Stücke geschrieben, die mit wenigen Ausnahmen ein sehr kurzes Dasein fristeten. Am bekanntesten von allen wurde noch sein Stück: „Theatralischer Unsinn“, ein groteskes Product höheren Blödsinns, das aber eben dadurch in einer blasirten Zeit, wie die unserige, einige Anziehungskraft gewann. Außerdem sind von ihm, und zwar in Wien aufgeführt worden: „Der elektrische Telegraph“; – „Die Weibermühle“ (gegeben in der Fünfhauser Arena); – „Ein Ecksitz im Parterre“; – „Kling-Kling“– „Er ist ein Narr“, die letzten drei einactig und die letzten zwei im Wallishausser’schen „Wiener Theater-Repertoire“ abgedruckt. Noch sind von ihm bekannt: „Ein dummer Kerl“; – „Ich warte auf’s Geld“; – „Lohengrin“, eine Parodie; – „Die Frau in Blau“; – „Eine Ehestandsszene“ u. dgl. m. Die wenigsten dieser Stücke sind original, so ist der „Theatralische Unsinn“ nach dem Französischen, „Kling-Kling“ nach einer italienischen Operette bearbeitet. An mehreren der angeführten Stücke sollen Berla,- Handschriftliche Aufzeichnungen. – Theater-Notizen.