Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Moja, Ludovico
Band: 18 (1868), ab Seite: 449. (Quelle)
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Moja, Federico (Architecturmaler, geb. zu Mailand im Jahre 1802). Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Mailänder Kunstakademie, an der der berühmte Migliara [s. 250 d. Bds.] sein Lehrer war und die Ausbildung seines talentvollen Zöglings in liebevollster Weise förderte. Gleich seinem berühmten Meister malte auch Moja innere und äußere Ansichten von Kirchen, Klöstern, Palästen, Vestibulen u. s. w., die er mit reicher Staffage schmückte. In den Zwanziger-Jahren war sein Künstlerruf bereits fest begründet und das Cotta’sche Kunstblatt gedachte seiner überaus reizenden Prospectstücke öfter in anerkennender Weise. Seine Bilder waren sehr gesucht und sind demnach ziemlich zahlreich. Eines seiner schönsten Bilder ist „Die Markuskirche in Venedig“. Die Wiener Belvedere-Gallerie besitzt sein Bild: „Das Innere des Mailänder Doms“, mit reicher Staffage, bezeichnet: Moja 1838, auf Leinwand gemalt, 2 Schuh 41/2 Zoll hoch, 1 Schuh 101/2 Zoll breit. Sonst sind von seinen Bildern noch anzuführen: „Das Innere der Kirche St. Germain in Paris mährend der Belagerung unter Heinrich IV.“; – „Das Innere der Capelle di Rosaria in der San Giovanni- und Paolokirche in Venedig“; – „Die Ansicht der Certosa bei Pavia“, eine wahre Perle der Prospect- und Perspectivmalerei; – „Ansicht des Dogenpalastes von Venedig“, alle vier aus dem Jahre 1844; – „Das Innere der San Markuskirche in Venedig“; – „Das Aeussere derselben Kirche“; – „Ansicht der Rückseite der Kirche San Maria de’ Frari“; – „Ansicht des Amphitheaters von Verona“, die letztgenannten zwei aus den Jahren 1852 und 1853; – „Inneres eines Trapistenklosters“ (250 fl.), war in der Kunstausstellung bei St. Anna im Jahre 1852 zu sehen; – „Zwei Ansichten des Canal grande in Venedig“ – und endlich „Die San Markuskirche in Venedig“ – und „Die Certosa von Pavia“, beide Bilder auf Bestellung Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph im Jahre 1857 gemalt, und verschieden von den bereits vorerwähnten, denselben Gegenstand behandelnden Bildern. Moja’s Bilder sind nach dem Urtheile der berechtigten Fachkritik mit kräftigem Pinsel behandelt, seine Farben sind frisch, mitunter prächtig; seine Lichteffecte überraschend und doch wahr; seine Perspective verräth tüchtiges Studium; kurz, seine Bilder sind reizende Cabinetsstücke. Die schönsten Arbeiten seines Pinsels fallen jedoch in das Ende der Zwanziger- bis zum Ende der Vierziger-Jahre. Seine ersten Bilder lassen manchmal Correctheit in der Zeichnung vermissen, seine späteren hingegen machen manchmal den Eindruck, als hätte der Künstler schon zu viel gemalt.

Gemme d’arti italiane (Milano, Venezia e Verona, Paolo Ripamonte Carpano, 4°.) [450] Anno VI (1853), p. 123. – Album esposizione di belle arti in Milano ed altre città d’ Italia (Milano, Carlo Canadelli, 4°.) Anno XIV(1852), p. 162. – Il pensiero (politisches Blatt in Venedig) 1857, Nr. 21. – Kunst-Blatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) Jahrg. 1830, S. 339 u. f.; Jahrg. 1846, S. 66. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. IX, S. 352. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Professor Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. III, S. 111. – Engert (Erasmus), Catalog der modernen Schule der k. k. Gemälde-Gallerie im Belvedere zu Wien (Wien, Carl Gerold’s Sohn, 8°.) S. 21. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) III. Jahrg. (1844), S. 997, 998: „Kunstausstellung von Venedig“. –