BLKÖ:Maurer von Maurersthal, Joseph Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 149. (Quelle) | |||
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Schwarzenberg, ging über den Rhein und erhielt den Auftrag, mit dem Major Reininger die beabsichtigte Recognoscirung von Landau zu unternehmen. Am 23. Juli 1815 wurde Maurer Hauptmann und nach eingetretenem Frieden zur Fortsetzung der Aufnahme in Oberösterreich commandirt. im Jahre 1818 aber zum k. Occupationscorps nach Colmar beordert, um bei der Aufnahme der noch übrigen Theile von Elsaß verwendet zu werden. Diese Aufnahme kam jedoch nicht zur Ausführung, da man sich mit der französischen Regierung nicht einverstehen [150] konnte. Im Jahre 1819 zur Straßenbereisung im südlichen Böhmen beauftragt, hatte M. alle zu Straßen- und Wasserbau bezüglichen Notizen zu sammeln, sie der Straßenbeschreibung beizufügen und hiernach die Müller’sche Karte zu rectificiren. Das Jahr 1820 fand ihn in Pesth zur Vorbereitung des Lagers, und noch während desselben in der Dienstleistung bei der Cavallerie-Division des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Civalart. Darnach wurde er Director und sollte versuchsweise die Militäraufnahme in Istrien mit Benützung des Katasters beginnen, um nach diesem Ergebnisse dem Gegenstande eine weitere Ausdehnung zu geben. Es gelang Maurer, die Aufnahme und Auszeichnung von vier Geviertmeilen im Karstgebiete bei Triest in zwei Monaten zu bewirken; die Resultate fielen so zufriedenstellend aus, daß er ganz Illyrien und das Littorale mit Benützung der Katastermappen aufnahm und von dem damaligen Chef des Generalstabes, Feldmarschall-Lieutenant Baron Wimpffen, die schmeichelhafteste Belobung erhielt. Beim Ausbruche der Cholera im J. 1831 wurde M., der seit 26. October 1829 bereits zum Major vorgerückt war, vom innerösterreichischen General-Commando bestimmt, den Sanitätscordon von der Meeresküste bei Fiume angefangen, an der ungarischen Grenze bis an die dreifache Grenze bei Friedberg zu bestimmen, und den Truppen ihre Aufstellungspuncte anzuweisen. Im Winter des folgenden Jahres wurde M. beauftragt, die nach Griechenland bestimmte k. bayerische Brigade des Generalen Hertling durch Tirol, Kärnthen und Krain nach Triest zur Einschiffung zu führen; M. wurde dafür mit dem Orden des Erlösers ausgezeichnet. Im April 1835 kam M. als Oberstlieutenant zu Zanini-Infanterie Nr. 16 und schloß damit seine Dienste im Generalstabe, wo er den Ruf eines geschickten und vielgeübten Mappeurs hinterließ. Nach dreißigjährigen Diensten wurde er im März 1838 in den erbländischen Adelstand mit dem Prädicate von Maurersthal erhoben. Am 3. Juli 1838 wurde Maurer zu Erzherzog Karl-Infanterie Nr. 3 übersetzt, wo er am 21. September 1840 zum Obersten und am 18. Jänner 1848 zum General-Major ernannt wurde. Im zweiten Kriege gegen Piemont ward ihm Gelegenheit, vor dem Feinde sich auszuzeichnen. In der Schlacht bei Novara, am 23. März 1849, welche bekanntlich das Schicksal Piemonts ebenso rasch als ruhmvoll entschied, kämpfte M. in der Division des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Lichnowsky unter dem Commando des Corpscommandanten Feldzeugmeister Baron d’Aspre. Maurer’s Brigade bestand aus einem Bataillon Erzherzog Leopold, einem Bataillon Erzherzog Sigismund und dem 3. Jäger-Bataillon. Bei der allgemeinen Vorrückung der ganzen Schlachtlinie nach 6 Uhr Abends, drängte M. auf dem äußersten rechten Flügel den Feind immer mehr gegen Novara, vertrieb ihn aus allen seinen Stellungen und bedrohte hart seine linke Flanke. Das Bataillon Sigismund eroberte unter seinem braven Commandanten, Hauptmann Ferrari, bei dieser Gelegenheit fünf Kanonen. Se. Majestät der Kaiser würdigte M.’s Verdienste an diesem entscheidenden Tage mit Allerh. Entschließung vom 14. Juli 1849 durch das Commandeurkreuz des Leopold-Ordens und schon früher, am 20. Juni 1849, durch die Beförderung zum Feldmarschall-Lieutenant. Die Folge dieser Allerh. Auszeichnung war M.’s [151] Erhebung in den Freiherrnstand im Jänner 1850. Feldmarschall-Lieutenant Maurer versah zuletzt die Stelle eines Festungscommandanten in Zara und genoß nur wenige Monate den Ruhestand. Im Jahre 1835 hat sich M. mit Amalia gebornen Carolini vermält, und der Oberlieutenant im Tiroler Jäger-Regimente, Kasimir Freiherr Maurer von Maurersthal, entstammt dieser Ehe.
Maurer von Maurersthal, Joseph Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Wien im Jahre 1787, gest. zu Cremona 26. Jänner 1857). M. begann am 1. Mai 1807 als expropriis beim 24. Infanterie-Regimente seine militärische Laufbahn, wurde am 16. Februar 1809 Fähnrich und im Verlaufe des Krieges, 5. Juli d. J., Unterlieutenant. Diesem Feldzuge wohnte M. beim 7. Armeecorps bei und gab Beweise der muthvollen Erfüllung seiner Pflichten. Im Frühjahre 1810 in die Zeichnungskanzlei des Generalstabes, dann in’s topographische Bureau und im April 1811 zur Mappirungs-Abtheilung an der österreichisch-böhmischen Grenze bei Zwettel und Wittingau verwendet, wurde er, 16. Mai 1813, seiner ausgezeichneten Eigenschaften wegen, als Oberlieutenant in den Generalstab übersetzt, und arbeitete an der Karte von Oesterreich, unter der Direction des Obersten Renner. Bei Ausbruch des Krieges 1815 kam Maurer in das Hauptquartier des Feldmarschalls Fürsten- Adelstands-Diplom vom 9. März 1838. – Freiherrnstands-Diplom vom 31. Jänner 1850. – Militär-Zeitung, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien, gr. 4°.) Jahrg. 1857, Nr. 29, S. 231: Nekrolog. – Oesterreichischer Militär-Kalender, herausg. von Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) IX. Jahrgang (1858), S. 266. – Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild. Herzschild: In Blau eine silberne, mit schwarzen Mauerstrichen versehene, auf einem längs dem Fußrande sich hinziehenden grünen Grunde erbaute gezinnte Mauer mit offenem Thore. Die Mauer ist von drei natürlichen, quer nebeneinander gestellten Granaten begleitet. Hauptschild. 1 und 4: in Blau ein silberner, von zwei goldenen Sternen beseiteter rechter Schrägebalken; 2 und 3: in Roth ein auf dem Fußrande aufrechtstehender goldener einwärtsgekehrter Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge, in der rechten Vorderpranke einen blanken Säbel an goldenem Gefäße zum Streiche schwingend, in der vorgestreckten Linken eine natürliche Granate haltend. Auf dem Hauptschilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich zwei zueinandergekehrte gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des rechten Helms wallen fünf Straußenfedern, die zweite von Silber, die vierte von Gold, alle übrigen blau; aus der Krone des linken Helms wächst ein dem in 2 und 3 befindlichen ähnlicher, nach innen gekehrter goldener Löwe mit Schwert und Granate hervor. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau, links mit Gold, jene des linken Helms sind roth, zu beiden Seiten mit Gold tingirt. Schildhalter. Auf einer goldenen Arabeskenverzierung zwei aufrechtstehende zueinandergekehrte goldene Löwen mit ausgeschlagenen rothen Zungen. – Das frühere einfache Adelswappen bestand aus dem Herzschilde, auf welchem der gekrönte rechte Helm mit den Federn sich erhob. Die Helmdecke war blau mit Gold.