BLKÖ:Martyn, Peter Chevalier
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 17 (1867), ab Seite: 65. (Quelle) | |||
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Johann stehenden Hauptarmee gegen Rorai grande cotoyirten, blieb Martyn mit seiner Schwadron in der Ebene aufgestellt. Da gewahrte er, sobald das Gefecht der beiderseitigen Vorhut sich entwickelt hatte, eine feindliche Infanterie-Colonne, die eben im Begriffe stand, durch einen tiefen Hohlweg aus Rorai grande hervorzubrechen; derselben folgte eine Abtheilung Cavallerie. Ohne erst Befehl abzuwarten, warf sich M. mit wenigen Reitern auf diese Colonne. Am Hohlwege angelangt, stieß er auf die Tête, die eben im Begriffe stand aufzumarschiren, aber M. ließ ihr dazu keine Zeit, rasch und entschlossen auf sie einhauend, warf er die Infanterie gänzlich zurück. In diesem Kampfe erhielt M. eine Schußwunde und drei Bajonnetstiche, aber nichtsdestoweniger setzte er den Kampf fort. Während ein Theil der geworfenen Infanterie gefangen wurde, kletterte der Rest in Unordnung auf den Rand des Hohlweges und formirte zu beiden Seiten Massen. M. griff nun trotz seiner Wunden die rechts aufgestellte Masse mit so unwiderstehlicher Tapferkeit an, daß der Feind theils niedergehauen, theils gefangen wurde und auch die links stehende Masse Angesichts dieser Niederlage der ihrigen jeden weiteren Widerstand aufgab. Eine nicht minder kühne Waffenthat führte er am 5. Juni desselben Jahres aus, als er sich freiwillig anbot, mit 60 Mann Infanterie und 40 Reitern von Feldkirchen bis St. Veit die linke Flanke des Feldmarschall-Lieutenants Chasteler zu decken. Bei Feistritz stieß er auf eine feindliche Cavallerie-Patrouille, welche bald geworfen wurde, und vor St. Veit, links von der Straße auf ein feindliches Infanterie-Detachement von ungefähr 200 Mann, welches er auch zum eiligen Rückzuge zwang, während er sofort die entsprechendsten Anstalten zum Angriffe des Ortes traf. Rasch des Feldkirchner-Thores sich bemächtigend, drang M. mit einer kleinen Abtheilung Reiter in die Stadt, griff die daselbst befindliche Besatzung an, welche nach kurzem Widerstande die Flucht ergriff und dem Rittmeister Martyn 125 Gefangene überließ. Auch wurden bei dieser Gelegenheit 25 Mann des Infanterie-Regiments Eßterházy aus den Händen des Feindes befreit. Bis 6 Uhr behauptete M. sich in St. Veit und während dieser Zeit konnte Feldmarschall-Lieutenant Chasteler alle seine Bewegungen ausführen. Im [66] Capitel des Jahres 1810 erhielt M. in Anerkennung seines ausgezeichneten und in entscheidendem Augenblicke so einflußreichen tapferen Verhaltens das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. Im Jahre 1812 rückte er zum Major vor und kam als solcher in das Chevauxlegers-Regiment Graf Klenau. Mit diesem Regiments kämpfte er noch bei Dresden und Culm und dann bei Leipzig in der Division des Feldmarschall-Lieutenants Grafen Crenneville. Im Juni 1822 trat er ob seiner durch Wunden und Kriegsstrapazen geschwächten Gesundheit mit Oberstlieutenants-Charakter in den Ruhestand, den er nur wenige Jahre mehr genoß. Im Jahre 1827 starb er im Alter von 54 Jahren.
Martyn, Peter Chevalier (k. k. Oberstlieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Castlebar in der Provinz Connaught in Irland im Jahre 1773, gest. zu Arad 21. Mai 1827). Entstammt einem alten irischen Adelsgeschlechte und trat im Juni 1790 als Unterlieutenant in das k. k. Kürassier-Regiment Nr. 1, mit welchem er die Feldzüge bis zum Jahre 1805 mitmachte. Im März 1808 kam er aus demselben als Rittmeister zu Hohenzollern-Chevauxlegers. Im Feldzuge des Jahres 1809 kämpfte das Regiment in Italien und Kärnthen. Am 15. April 1809, als die Avantgarde unserer Armee gegen Pordenone vorrückte, wurde General-Major Schmidt mit einem Bataillon Banalisten und einer Schwadron Hohenzollern-Chevauxlegers zur Flankendeckung beordert. Die Schwadron befehligte Rittmeister Martyn. Während die Banalisten den Marsch der unter Erzherzog- Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 916 u. 1746.