BLKÖ:Marikovszky, Martin

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Mařik, Thomas
Nächster>>>
Marin, G. A.
Band: 16 (1867), ab Seite: 444. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Martin Marikovszky in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Marikovszky, Martin|16|444|}}

Marikovszky, Martin (Arzt, geb. zu Rosenau im Gömörer Comitate 17. October 1728, gest. zu Pesth im Jahre 1772). Stammt von adeligen Eltern. Nachdem er an verschiedenen Orten die Gymnasial- und philosophischen Studien beendigt hatte, begab er sich im Jahre 1751 nach Sachsen und bildete sich in Wittenberg in den mathematischen und medicinischen Wissenschaften aus. Dann ging er nach Halle und Erlangen, wo er im Jahre 1756 die medicinische Doctorwürde erlangte und bei dieser Gelegenheit die Abhandlung „De discussione et medicamentis discutientibus“ herausgab. Nun machte er Reisen durch Holland, Belgien, England, Frankreich und Deutschland, wo er die verschiedenen wissenschaftlichen Anstalten besuchte und im Jahre 1757 in sein Vaterland zurückkehrte. Im Jahre 1758 trat er von der evangelischen Kirche zur römisch-katholischen über, und erhielt noch im nämlichen Jahre zu Preßburg bei den barmherzigen Brüdern eine ärztliche Anstellung. Von Preßburg übersiedelte er nach Waitzen, wo er Hofarzt des Bischofs [445] Paul Forgách, nach dessen Tode aber zum ordentlichen Arzte für das Zempliner Comitat und im Jahre 1763 für das Syrmische ernannt wurde. Bevor er sich auf den letztgenannten Posten verfügte, untersuchte er noch die bei Schemnitz gelegene Eisenbacher Mineralquelle, und das Ergebniß seiner Prüfung ist in dem von Crantz [Bd. III, S. 25] herausgegebenen Werke über die Heilquellen Oesterreichs abgedruckt An seinem Bestimmungsorte in Syrmien angelangt, richtete er sein besonderes Augenmerk auf die dort unter dem Militär herrschenden Krankheiten, die sich während der Kriege gegen die Türken seuchenartig entwickelt hatten, und seine darüber gesammelten Beobachtungen und Aufzeichnungen legte er in der Schrift „Ephemerides Syrmienses“, welche im J. 1769 in Wien erschien, nieder. Das Werk erregte seiner Zeit in den maßgebenden Kreisen verdiente Aufmerksamkeit, ohne jedoch in Beseitigung der Uebelstände, die M. bezeichnet, jene Wirkung zu erzielen, die M. damit beabsichtigt hatte. Es wurde ihm demnach der längere Aufenthalt in diesen Gegenden verleidet und von Syrmien wurde er auf seine Bitte im Jahre 1769 nach Szathmár übersetzt, wo er Tissot’s „Avis au peuple sur la santé“ in’s Ungarische übertrug und unter dem Titel: „A néphez való tudósitás“ u. s. w. (Nagy-Karoly 1772, 8°.) herausgab. Um seine leidende Gesundheit herzustellen, begab er sich nach Pesth, wo er aber gegen das Ende des Jahres 1772 starb.

Veszprémi (Steph.), Succincta medicorum Hungariae et Transylvaniae biographia (Viennae 1787, Trattnern, 8°.) Pars I, p. 243. – Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tomae II, p. 550. – Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 189. –. Ungarischer Plutarch oder Biographien merkwürdiger Personen des Königreichs Ungarn. Aus authentischen Quellen geschöpft und ... dargestellt von Carl Vincenz Kölesy und Jakob Melzer (Pesth 1816, Eggenberger, 8°.) Bd. II, S. 199. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VII, S. 319.