BLKÖ:Mannagetta-Lerchenau, die Ritter und Freiherren, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 382. (Quelle)
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I. Zur Genealogie der Ritter und Freiherren Mannagetta-Lerchenau. Die Mannagetta sind eine alte niederösterreichische Adelsfamilie, welche, bevor sie sich in Niederösterreich ansäßig machte, im Mittelalter dem Patrizierstande mehrerer italienischer Städte angehörte, wie dieß noch mehrere in den Kirchen von Bologna und Ferrara befindliche Grabdenkmäler bezeugen. Ein Valentin Mannagetta war der Erste, der sich zu Ende des 15. Jahrhunderts zu Wilhelmsburg in Niederösterreich niederließ. Zu Bedeutung gelangte der Name dieser Familie erst mit dem Enkel Valentin’s, mit dem berühmten kais. Leibarzte und Historiographen Johann Wilhelm (I.), dessen unter den ausgezeichneten Gliedern dieser Familie auf S. 383, Nr. 2 Erwähnung geschieht. Johann Wilhelm erlangte mit Diplom vom 4. Jänner 1637 für sich und, da er kinderlos war, für seine Brüder Matthäus, Karl und Franz den Reichsritterstand. Diese Brüder pflanzten das Geschlecht fort. Ein Nachkomme derselben, der Hof- und Conferenzrath Johann Georg, erlangte in Anerkennung seiner Verdienste um den Staat und die Krone das Prädicat „edler Herr“, im Jahre 1723 das Indigenat Ungarns, im Jahre 1732 die oberösterreichische, im Jahre 1735 die niederösterreichische Landstandschaft im Consortium des alten Ritterstandes. Dessen Sohn Martin Joseph wurde von der Kaiserin Maria Theresia mit Diplom vom 15. Mai 1753 in die freiherrliche Würde erhoben, nachdem er schon früher, am 16. September 1752, das böhmische Incolat erlangt hatte, welches nebst dem Incolate von Mähren und Schlesien später wieder dem Sohne Johann Georg’s, dem Philipp Jacob verliehen wurde. Die freiherrliche Würde ist bereits mit Joseph, einem Enkel Johann Georg’s, ausgestorben. Die ritterliche ist, wie es den Anschein hat, auch daran, zu erlöschen. Im Jahre 1863 lebte noch in Gratz ein Anton Ritter von Mannagetta als Oberst in Pension; – ein Adoptivsohn des am 28. Jänner 1861 zu Luneville in Frankreich, wo er sich eben in Familienangelegenheiten aufhielt, verstorbenen Daniel Ritter von Mannagetta, der k. k. Bezirksamts-Actuar Johann Nowotny-Mannagetta, lebt in Mödling bei Wien, und in Wien selbst ein Seitenzweig dieses Geschlechtes, über den mir jedoch alle Nachrichten fehlen, leben soll. [Quellen. a) Handschriftliche. Ritterstands-Diplom für Johann Wilhelm, Matthäus, Karl und Franz vom 4. Jänner 1637. – Böhmisches Incolat für Martin Joseph ddo. 16. December 1752. – Freiherrn-Diplom ddo. 15. Mai 1753 für Johann Georg Ritter von M. – b) Gedruckte. Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 546; Bd. VI, Suppl. S. 544. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Neues allgemeines deutsches Adels-Lexikon (Leipzig 1859, Fr. Voigt, 8°.) Bd. VI, S. 107.]