BLKÖ:Majer, Joseph (Arzt)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 141. (Quelle)
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75. Majer, Joseph (Arzt und Fachschriftsteller, gebürtig aus Krakau). Zeitgenoß. Ueber die Lebensumstände und den Bildungsgang dieses ausgezeichneten Gelehrten, der eine wahre Zierde der Jagiellonischen Universität in Krakau ist, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nichts Näheres bekannt. Majer fungirt zur Zeit als Professor der Physiologie an der Krakauer Hochschule, deren Rector er durch mehrere Jahre, wie er denn auch Präsident der Krakauer Akademie der Wissenschaften gewesen. Theils selbstständig, theils in den Jahrbüchern der genannten Akademie hat M. seit einer Reihe von Jahren mehrere Werke und Abhandlungen herausgegeben, welche in den Kreisen der Fachmänner ehrenvolle Würdigung gefunden haben. Schon im Jahre 1842 gab er in Gemeinschaft mit Professor Friedr. Skobel heraus: „Słownik wyrazów lekarskich“, d. i. Lexikon ärztlicher Ausdrücke. Diese, in einem der ersten Bände des Jahrbuches der Krakauer gelehrten Akademie abgedruckte Arbeit besteht aus zwei Theilen, der eine ist ein lateinisch-polnisches Wörterbuch der anatomischen Ausdrücke, der andere ein deutsch-polnisches älterer ärztlicher Ausdrücke. In eben diesem Jahrbuche befindet sich auch seine Abhandlung: „Wiadomości o lekarzach polskich“, d. i. Nachrichten von polnischen Aerzten, welche als Supplement zu Ludwig Gąsiorowski’s „Zbiór wiadomości do historyi sztuki lekarskiéj w Polsce“, d. i. Sammlung von Nachrichten zur Geschichte der Arzneikunst in Polen, 4 Bände (1839 bis 1855), angesehen werden kann. Die übrigen Arbeiten Majer’s sind: „Obraz postępu nauk lekarskich o ile nań wpłynęły prace lekarzy polskich w trzech latach ostatnich“, d. i. Gemälde des Fortschrittes der Arzneiwissenschaft u. s. w. (Krakau 1843); – „Wpływ meteorologü na śmiertelność“, d. i. Einfluß der Meteorologie auf die Sterblichkeit (Krakau 1845); – „Fizyologia zmysłów“, d. i. Physiologie der Sinne (Krakau 1857); – „Fizyologia [142] układu nerwowego“, d. i. Physiologie der Nerven (ebd. 1854); – „Pogląd historyczny na tow. krak. czasu jego zawiązku z uniwersytetem jagiellońskim“, d. i. Historischer Umblick auf die Krakauer gelehrte Gesellschaft von der Zeit ihrer Verbindung mit der Jagiellonischen Universität (Krakau 1858); – „Literatura fiziografii ziemi polskiej“, d. i. Literatur der Physiographie Polens (ebd. 1862). Die meisten der vorgenannten Schriften sind Separatabdrücke aus dem Jahrbuch der Krakauer gelehrten Gesellschaft. Majer’s jüngste Arbeit ist sein offener Brief an Karl Szajnocha, der unter dem Titel: „Do Karola Szajnochy list otwarty“ zuerst im Feuilleton der Krakauer politischen Zeitung Czas (1865, Nr. 99) abgedruckt war, später aber auch als besondere Flugschrift bei Friedlein in Krakau erschien, und durch die Ruhe und Gemessenheit, mit welcher darin Herr Szajnocha abgefertigt wird, in den literarischen Kreisen Polens nicht geringes Aufsehen verursacht hat.

Nehring (Władysław), Kurs literatury polskiéj, d. i. Curs der polnischen Literatur (Posen 1861, 8°.) S. 328 u. 329. – Łukaszewicz (Lesław), Rys dziejów piśmiennictwa polskiego, d. i. Abriß der polnischen Literaturgeschichte (Krakau, kl. 8°.) 3. Aufl. (1848), S. 200, 201, 204.