Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Madarász, Martin
Band: 16 (1867), ab Seite: 237. (Quelle)
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Madaraß, Victor (Historienmaler, geb. zu Fünfkirchen in Ungarn um das Jahr 1828). Sohn eines Papierfabrikanten und Neffe der berüchtigten Revolutionsmänner Ladislaus und Joseph M. Bei seiner Neigung für die Kunst erhielt er auch eine diesem Talente entsprechende Erziehung, ging dann nach Wien, wo er ein Schüler Waldmüller’s wurde und im Jahre 1857 nach Paris, wo seine Arbeiten alsbald Aufmerksamkeit erregten. Die Bilder, welche er vor seiner Abreise nach Paris ausstellte, unter andern ein großes figurenreiches Bild, der ungarischen Geschichte entnommen, das im Jahre 1855 in der Pesther Ausstellung zu sehen war, zeigten trotz aller Schwächen und Mängel, doch ein ganz ungewöhnliches Talent und eine Stärke in der Composition, die zu Bedeutendem berechtigten. Nunmehr lebt M. in Paris und seine Bilder finden in der französischen Kritik große Anerkennung. Erst im Jahre 1861 wurde ihm im Namen des Kaisers durch den Grafen Walewski die goldene [238] Medaille zuerkannt und er durch das Diplom eines Historienmalers ausgezeichnet. Von seinen Bildern sind bisher bekannt; „Clara Zach“; – „Helene Zrinyi“; – „Die Zusammenkunft Zrinyi’s und Frangepan’s“, von Max Grafen Teleki im Jahre 1866 für das ungarische National-Museum angekauft; – „Die Enthauptung des Ladislaus Hunyadi“, eines seiner bedeutendsten Bilder, in welchem Colorit, Gruppirung, Charakteristik der einzelnen Figuren in meisterhafter Weise zusammenstimmen. Der „Moniteur“ bemerkt bei der Beurtheilung der Ausstellung über Madaraß: „Les tableaux de M. se distinguent par l’energie dramatique de la composition et l’exactitude de la couleur locale. M. Madarasz a de l’originalité et du premier coup il a su attirer les yeux, chose difficile parmi cette foule de toiles sans caractère qui encombrent le salon“.

Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen [C. M. Kertbeny recte Benkert] (Prag 1862, A. G. Steinhauser, kl. 8°.) S. 129. – Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1861, Nr. 321, u. 1866, Nr. 22, unter den „Kunst-Nachrichten“. – Sürgöny (Pesther Journal) 1862, Nr. 248. – Le Moniteur universelle (Paris, gr. Fol.) 1861, Nr. 184: „Salon de 1861. XVII“, par Theophile Gautier. – Porträt. Unterschrift: Madarász Victor. Janko (del.), Russ (sc.). Holzschn. (4°.). –