BLKÖ:Locatelli, Paul Maria

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Locatelli, Anton
Band: 15 (1866), ab Seite: 354. (Quelle)
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Locatelli, Paul Maria (gelehrter Theolog, geb. zu Faleggio, einem kleinen, im Bergamaskischen gelegenen Thaldorfe, im Jahre 1728, gest. zu Mailand im Jahre 1797). Er erscheint hie und da auch mit dem Taufnamen Johann Baptist (Giambattista), was jedoch Tipaldo in seiner „Biografie degli italiani illustri“ als einen Irrthum bezeichnet. Er widmete sich dem theologischen Studium, trat darauf in einen Orden als Laienbruder – vielleicht mußte er dann den Taufnamen, den er von Haus aus führte, mit einem ihm von der Kirche gegebenen oder neuen selbstgewählten vertauschen, wie dieß bei mehreren kirchlichen Orden vorkommt, und rührt vielleicht daher die wechselnde Angabe seines Taufnamens – und bekleidete zuletzt die Stelle eines Canonicus an der Mailänder Kathedrale. Er schrieb in italienischer und lateinischer Sprache mit Eleganz und Gründlichkeit, und sind von seinen durch den Druck veröffentlichten Schriften die folgenden bekannt: „De vitiis Philosophorum deque virtutibus Philosophiae etc. saeculi XVIII.“ (Mediolani 1772, apud Galeatium, 8°.); – „De historica in scientiis persequendis methodo“ (ibid. 1773, 8°.); – „Nel riaprimento dei Tribunali, Esposizione dell’ Evangelio“ (Milano 1773, Galeazzi, 8°.); – „Angelo Mariae Durino S. R. E. Cardinali renuntiatio gratulatoria“ (ibid. 1776, 8°.); – „Discorso per la fondazione dell’ Ordine della Visitazione di Maria canonizata s. Francesca Fremiot di Chantal“ (ibid. 1776, Agnelli, 8°.); – „Osservazioni sul libro intitolato: „Cosa contengono i documenti della cristiana antichità sopra la confessione auricolare di Eybel“ (Parma 1786, stampa reale), Locatelli greift darin die von dem freisinnigen Publicisten der Josephinischen Periode Jos. Val. Eybel 1784 herausgegebene Schrift: „Was enthalten die Urkunden des christlichen Alterthums von der Ohrenbeichte?“ von streng katholischem Standpuncte aus an; – „L’esposizione della Dottrina Christiana“ (Milano 1789, monastero di San Ambrogio), dieses über Aufforderung des Erzbischofs Visconti verfaßte Buch wurde in mehreren Auflagen gedruckt und lange Zeit in den öffentlichen Schulen und Seminarien der Mailänder Diöcese als Unterrichtsbuch gebraucht; – „Compendio dell’ Esposizione della Dottrina Christiana“ (ibid. 1790, 8°.), ein gedrängter Abriß der vorgenannten „L’esposizione ecc. ecc.“ Außerdem schrieb er noch mehrere Fest- und Gelegenheitsreden, von denen auch einzelne gedruckt worden sind.

Tipaldo (Emilio de), Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’ contemporanei (Venezia 1841, tipografia di Alvisopoli, gr. 8°.) Vol. VIII, p. 188. – Dandolo (Girolamo), La Caduta della Repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1857, Naratovich, 8°.) Appendice, p. 196 [nennt seinen Geburtsort irrig Taleggio statt Faleggio]. – Maironi da Ponte (Giov.), Aggiunta alle osservazioni sul dipartimento del Serio, p. CXXIII [Maironi nennt ihn Giambatlista]. – Nouvelle Biographie générale ... publiée par MM. Firmin Didot frères sous la direction [355] de M. le Dr. Hoefer (Paris 1850 et s., 8°.) Tome XXXI, p. 430.