BLKÖ:Liska, Johann Christoph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lisca, Johann Baptist
Band: 15 (1866), ab Seite: 243. (Quelle)
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2. Johann Christoph Liska (auch Lischka) war ein geschickter Maler zu Prag, der im 17. Jahrhunderte lebte. Aus dem mährischen Adelsgeschlechte der Liska von Rottenwald stammend, lebte er in seiner Jugend zu Breslau, wo der Vater als Beamter der kön. Hofkammer diente. Als dieser starb, vermälte sich die Witwe mit einem tüchtigen Maler, Namens Willmann, der seinen talentvollen Stiefsohn in den Elementen der Malerkunst unterrichtete. L.’s Fortschritte waren so bedeutend, daß er die Malerei sich zur Lebensaufgabe wählte und nun mit seinen Arbeiten in Böhmen und Mähren öffentlich auftrat und Aufmerksamkeit erregte. Im Jahre 1660 lebte er bereits in Prag als Maler und arbeitete an den Fresken der dortigen Kreuzherrenkirche, die er aber krankheitshalber nicht zu vollenden im Stande war, worauf sie von seinem Freunde Wenzel Reiner, aber in einer der Manier Liska’s so ähnlichen Weise vollendet wurden, daß selbst ein Kennerauge nicht die Arbeit beider Künstler von einander zu unterscheiden vermag. Von seinen übrigen Werken sind bekannt: „Eine h. Magdalena“, im Jahre 1692 für das Stift Plaß in Böhmen gemalt; – „Die h. Landespatrone Böhmens“ und die Heiligen des Cistercienserordens: „Stephan“, „Benedict“, „Bernhard“, „Ludgarde“ und „Juliane“ im Jahre 1692 für die Stiftskirche zu Sedletz bei Kuttenberg; – das Hochaltarblatt in der Benedictinerkirche zu St. Nikolaus in der Prager Altstadt, die Kirche selbst hat er auch in Fresco gemalt; – „Der H. Benedict“, Altarblatt ebenda; – Die „H. Walburga“, für die Minoritenkirche zu St. Jacob in Prag; – „Die H. Theresia“, ebenda; – das Hochaltarblatt in der Kreuzherrenkirche in Prag, welche er, wie oben bereits bemerkt worden, zur Hälfte selbst al fresco gemalt; – „Die H. Ursula“, Hochaltarblatt in der Ursulinerinenkirche in der Prager Neustadt; – „Die H. Anna“, Altarblatt ebenda. In der Dresdener Bildergallerie wurde und wird wohl noch ein über 12 Fuß breites und über 8 Fuß hohes historisch-allegorisches Gemälde: „Achilles übergibt dem Julius Cäsar das Haupt des Pompejus“, aufbewahrt. Auch hat der Augsburger Kupferstecher Jac. Andr. Friedrich eine ganze Folge von Heiligenbildern, u. z. die Heiligen „Benedict“, – „Robert“, – „Bernhard“, – „Die Mutter des h. Bernhard“, – „Die fünf Brüder des h. Bernhard“, – „Beatrix“, – „Ludgarde“, – „Ida de Lovanio“, – „Elisabeth von Salbeck“, – „Juliana“, – „Johann Nepomuk“ u. A. nach seinen Zeichnungen in Kupfer geätzt. [Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, kl. 4°.) Bd. II, Sp. 211. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 563. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen und New-York, Bibliograph. Institut, gr. 8°.) Erste Auflage, Bd. XIX, Abtheilung 2, S. 548. – Füßli, Allgemeines Künstler-Lexikon, S. 371.]