BLKÖ:Linder, Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Lindenbichel, Karl Mathias Barnabas Rainer Ritter von |
Nächster>>>
Linderer, Franz | ||
Band: 15 (1866), ab Seite: 209. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Franz Linder in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 129070416, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
De Luca nennt ihn Linder, Nagler Lindner oder Linderer, Böckh Lindner, Tschischka Linderer. Die Anfangsgründe der Malerkunst erlernte er in Laibach, wo er sich ein Jahr lang aufhielt, dann begab er sich nach Venedig. Die Kunstwerke dieser Stadt überzeugten ihn, daß er noch sehr zurück in der Kunst sei, und um sich ordentlich in derselben auszubilden, begab er sich nach Wien, wo er an der dortigen Akademie der Künste fleißig arbeitete und in der Schule der Kupferstecherkunst zweimal den ersten Preis erhielt. In Folge seiner tüchtigen Verwendung wurde er von der Kaiserin im Jahre 1776 nach Rom gesendet. Nach einem vierjährigen Aufenthalte in Rom kehrte er nach Wien zurück. L. malte vorzugsweise Bildnisse und diese ebenso rasch, als ähnlich und sonst mit großem Geschick. Er prägte sich eine einmal gesehene Physiognomie so in’s Gedächtniß, daß er sie dann, ohne daß ihm die betreffende Person zu sitzen brauchte, mit sprechender Aehnlichkeit wieder gab. So hatte er z. B. im Jahre 1773 den türkischen Gesandten bei dem Fürsten Kaunitz gesehen, als er nach Hause kam, malte er ihn aus dem Gedächtnisse und traf ihn vollkommen. Noch werden von seinen Bildnissen genannt: „Der Erzherzog Maximilian“, welches Bildniß nach Rußland ging, „Die königliche Familie von Neapel“ für die Kaiserin, „Der Kaiser Joseph II.“, welches Porträt als ganz besonders gelungen bezeichnet wurde, es kam in Privatbesitz; „Der Fürst Zinzendorf“, Gouverneur von Triest; für den Altar im evangelischen Bethause in der Dorotheergasse vollendete er einen „Christus am Kreuze“. In der Consistorial-Kanzlei zu Klagenfurt befindet sich „Bildniss des Cardinals Salm“. In seinen Bildnissen ahmte er, wie Nagler meldet, Palko’s Manier nach.
Linder, Franz (Maler und Kupferstecher, geb. zu Klagenfurt im Jahre 1738, gest. um das Jahr 1809).- (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, J. Th. Edl. v. Trattnern, 8°.) I. Bds. 2. Stück, S. 327. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VII, S. 539, unter dem Namen Lindner. – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortges, von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1856, Ebner u. Seubert, gr. 8°.) Bd. II, S. 577. – Böckh (Franz Heinr.), Wiens lebende Schriftsteller, Künstler und Dilettanten im Kunstfache (Wien 1821, B. Ph. Bauer, 8°.) S. 523. – [210] Hermann (Heinrich), Klagenfurt wie es war und ist (Klagenfurt 1832, 8°.) S. 231, 257. – Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) Jahrg. 1827, Nr. 18; Jahrg. 1828, Nr. 36. – Kukuljević-Sakcinski (Iván), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Lexikon der südslavischen Künstler (Agram 1858, L. Gaj, gr. 8°.) S. 221.