BLKÖ:Linden, Max Joseph Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Linden, Joseph
Band: 15 (1866), ab Seite: 204. (Quelle)
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Noch ist zu gedenken des Max Joseph Freiherrn von Linden, der um den Anfang des 19. Jahrhunderts in Wien lebte, wohin er aus Deutschland gekommen war. Gräffer entwirft folgende Silhouette von ihm: „Baron Linden war ein unermüdliches Genie in technischer Sache; er passionirte sich mit dem Türkisch-Roth, trieb auch Medicin, ließ allerhand Arcana drucken, auch „Handschriften für Freunde geheimer Wissenschaften“ u. s. w. Er war ein erschrecklicher Schmauser und der keckste unaufhörlichste Schlittschuhläufer, der sich über Klopstock als solchen moquirte; Tag und Nacht auf dem Donaucanal, auf der Wien, im Belvedere, dann auch noch auf dem Canalhafen einher flog. In mondhellen Nächten war das sein Bett“. Dieser Baron Linden beschäftigte sich stark mit Alchymie. Von ihm sind folgende Schriften im Drucke erschienen: „Auszüge aus meinen Tagebüchern und anderen Handschriften physikalisch-technisch-chemischen Inhalts“ (Prag 1796); – „Ueber die Verbesserung und Trinkbarmachung morastiger und anderer ungesunder Wässer“ (ebd.); – „Beiträge für Cattunfabrikanten und Baumwollenfärber“ (Wien 1796, neue Aufl. Leipzig 1799); – Nachtrag zu der vorigen Schrift (Prag 1802); – „Handschriften für Freunde geheimer Wissenschaften“ (Leipzig 179.); – „Gesammelte Schriften als Fortsetzung der Auszüge“ (Prag 1801). Ueberdieß besaß er viele für den Druck vorbereitete Manuscripte, darunter über das Färben des türkischen Garns; einen Commentar über den Paracelsus, eine Gattung Eisenbahnproject u. dgl. m. Wohin er gekommen, was aus ihm geworden, weiß selbst Gräffer nicht zu sagen. Er ist einfach verschollen. [Gräffer (Franz), Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845, Fr. Beck, 8°.) II. Theil, S. 136, im Aufsatze: „Saint Germain, der Unbegreifliche, bey den Adepten in Wien“; – Derselbe, Neue Wiener Tabletten und heitere Novellchen (ebd. 1848, M. Kuppitsch, 8°.) S. 81: „Geheimnisse der Ofenlochküche“, im Texte in der Anmerkung.]