Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lauffer, Ferdinand
Band: 14 (1865), ab Seite: 221. (Quelle)
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Lauka, Gustav (ungarischer Dichter, geb. zu Vitka im Szathmárer Comitate im Jahre 1820). Der Sohn eines Herrschaftsbeamten des Grafen Károlyi, besuchte die Schulen zu Kaschau, Großkaroly, wo seine Eltern leben, Szathmár, Pesth und Sziget. Er sollte die Landwirthschaft erlernen, zeigte aber wenig Beruf zu dieser Beschäftigung, wie denn überhaupt sein aufgeweckter Geist, der sich in Sonderbarkeiten gefiel und die Erscheinungen des Lebens von ihrer lächerlichen Seite aufzufassen liebte, zu einem nüchternen praktischen Geschäfte sich wenig tauglich erwies. Als er im Jahre 1843 nach Pesth kam, gerieth er bald auf literarischem Gebiete auf eine Fährte, auf der sein Name in kurzer Zeit in weiten Kreisen bekannt wurde. Er versah anfänglich eine kleine Stelle in der Kanzlei der ungarischen Akademie, die er aber schon in ein paar Jahren aufgab. Aufmerksamkeit erregte er, als seine „Karikaturák“, d. i. Carricaturen (Pesth 1846), und 1847 eine satyrische Zeitschrift „Dongó“ erschien, welche aber in kurzer Zeit verboten wurde. Während der Revolution 1848 fungirte er als Notar im Unterhause, begründete aber auch im nämlichen Jahre den ungarischen „Charivari“, ein Spottblatt, das mit Willi Beck’s „Wiener Katzenmusik“ gleichen Schritt hielt, aber schon nach drei Monaten zu erscheinen aufhörte. Seine übrigen im Drucke erschienenen Schriften sind: „Martialiak“, d. i. Marzialien [222] (Pesth 1851); – „Comedia és Tragoedia“, d. i. Komödie und Tragödie (ebd.); – „A XIX. szazad elvei“, d. i. Die Ansichten des 19. Jahrhunderts (ebd. 1855); – „Társas élet szín és árnyrajzok“, d. i. Das Landleben. Farbenmischungen und Schattenbilder, 2 Bde. (Großwardein 1856); – „Megtörténtek és megtörténhetök“, d. i. Was schon geschehen und noch geschehen kann, 2 Bde. (Großwardein 1861, 8°.); – „Szellemi szikrák nevezetesb emberek köz-és magánéletbeni elmés rögtönzései és élces mondatai“, d. i. Geistesfunken, Improvisationen und witzige Aussprüche aus dem öffentlichen und Privatleben berühmter Manner (Pesth 1862, Heckenast, 8°.); – „A jó régi világ Beszélygyüjtemény“, d. i. Die gute alte Welt. Novellensammlung (Pesth 1863, Emich, 12°.); – „Költemények két kötet“, d. i. Gedichte in zwei Bänden (Pesth 1863, Lauffer, 8°.). Außerdem ist L. fleißiger Mitarbeiter in Vers und Prosa aller ungarischen belletristischen Journale. Frischer Humor charakterisirt L.’s novellistische Schriften, seine Dichtungen sind leicht und gefällig; als Satyriker ist er witzig und scharf.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1836, Gustav Emich, 8°.) S. 293; – dasselbe, zweiter den ersten ergänzender Theil, S. 407. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 8°.) S. 185. – Album hundert ungrischer Dichter. In eigenen und fremden Uebersetzungen. Herausgegeben von C. M. Kertbeny (Dresden und Pesth 1854, 12°.) S. 402 u. 507.