BLKÖ:Kreglianovich, Johann Albin Conte

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 13 (1865), ab Seite: 173. (Quelle)
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Kreglianovich, Johann Albin Conte (Schriftsteller, geb. zu Castelvecchio bei Trau im Jahre 1777, gest. als Wahnsinniger zu San Servolo in Venedig im Jahre 1838). Sohn angesehener Eltern. Seine Jugend fiel gerade in eine Epoche allgemeiner Gährung und gewaltiger politischer Ereignisse, welche auf das lebhafte Gemüth des Jünglings leider nicht ohne Einfluß blieben. Die Neigung zu einer Schauspielerin gesellte sich, eine ruhige entsprechendere Entwickelung der vorhandenen Talente wenig fördernd, hinzu und um diese Zeit entstand[WS 1] das Drama „Orazio“, welches zum Theile Uebersetzung, zum Theile Nachahmung einer in jenen Tagen bekannteren französischen Tragödie ist, und in Venedig mehrere Male, wie auch auf anderen [174] Bühnen gegeben worden ist. Ein Lustspiel, welches den Fall Venedigs behandelt und worin K. einen des Dichters unwürdigen Ton anstimmt, blieb wirkungslos und zog ihm verdiente Angriffe zu. Nach längerem Aufenthalte in Venedig und geblendet von dem damals im Aufsteigen begriffenen Gestirne Napoleon’s, huldigte er diesem in einer dem überschwenglichen Charakter jener Zeit entsprechenden Weise und erhielt wieder als Gegengabe von französischer Seite Auszeichnungen und ansehnliche Unterstützungen. Er kehrte später in sein Vaterland Dalmatien zurück und beschäftigte sich mit historischen Studien, deren Ergebnisse er auch in dem Werke: „Memorie per la storia della Dalmazia. Tomi due“ (Zara 1806) veröffentlichte. Dieses Werk hat mannigfache Beurtheilungen erfahren und wohl dürfte Nic. Tommaseo’s Urtheil darüber maßgebend sein. Dieser aber nennt es „non elegante lavoro, ma degno di lode nello povertà, in cui versiamo tuttovia. La critica, non sempre severa ad acuta, non è cieca però. Troppo concede alla linguà illirica facendola madre non sorella ad altre antichissime, ma i diritti della nazione contesa e vessata da’ Romani, Veneti, Genovesi, Napoletani, Ungheresi esso riverisce e rivendica ...“. Als später die politischen Verhältnisse eine andere Wendung nahmen, Dalmatien und Venedig österreichisch wurden, machte auch K. eine Schwenkung und suchte eine Anstellung zu bekommen, was ihm aber doch nicht gelang. Er verließ nun, indem er mit einem Male Hab und Gut verkaufte, Zara und begab sich nach Italien, wo er von niederer Schriftstellerei, indem er libretti für Compositeure schrieb, sein Dasein fristete. Sein unordentliches Leben, häusliche Bekümmernisse und die Qualen eines verfehlten Ehrgeizes raubten ihm aber bald den Verstand. Irrsinnig, und als sollte er die Qual seines Zustandes noch schwerer empfinden, von Zeit zu Zeit von lichten Augenblicken heimgesucht, lebte er noch dreizehn Jahre, von 1825–1838. Von seinen Schriften ist außer den schon erwähnten Textbüchern noch bekannt eine Abhandlung della satira greca e romana, welche er im Ateneo veneto las, und welche nichts weiter ist als eine Compilation bereits bekannter Sachen; und „Manlio Capitolino. Tragedia inedita“ (Venedig 1807).

Kreglianovich erscheint bei Tipaldo mit dem Beinamen Albinoni, bei Gliubich mit dem Beinamen Albioni; Tommaseo aber nennt ihn Giovanni Albino K., und so durfte sich sein Beiname Albinoni oder Albioni am richtigsten in die Taufnamen Johann Albin K. auflösen. – Tipaldo (Emilio de), Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti dal secolo XVIII e de’ contemporanei ecc. ecc. (Venezia 1841, 8°.) Volume VIII, p. 95. – Tommaseo (Niccolò), Dizionario estetico. Parte moderna (Milano 1858, Perelli, Lex. 8°.) p. 196. – Gliubich di Città vecchia (Simeone Abb.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna e Zara 1856, 8°.) p. 92 [nach diesem wäre er zu Anfang des laufenden Jahrhunderts gestorben, was unrichtig ist]. – La voce dalmatica 1861, No. 12, p. 94: „Brevi considerazioni intorno agli scritti del conte Giovanni Kreglianovich“, da Coriolano de’ Cerineo Lucio. – Düringsfeld (Ida von), Aus Dalmatien (Prag 1857, C. Bellmann, 8°.) Bd. I, S. 153, 154, 300 u, 301. – In der „Biblioteca di Fra Innocenzo Ciulich nella libreria de’ RR. PP. Francescani di Ragusa“ befindet sich unter Nr. 978 ein Manuscript unter dem Titel: „Cenni biografici di Vincenzo Drago, Nicolo Giaxich, Kreglianovich con seguito di critiche ai detti cenni scritti dal Tommaseo“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: enstand.