Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Kinninger
Band: 11 (1864), ab Seite: 275. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Dominik František Kynský in Wikidata
GND-Eintrag: 1042355037, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kinsky, Dominik|11|275|}}

Kinsky, Dominik (gelehrter Piarist, geb. zu Schlan in Böhmen 4. October 1777, gest. zu Brünn im Jahre 1848). Besuchte die unteren Schulen zu Brüx und Prag und trat, 17 Jahre alt, 1794 in den Piaristenorden, in welchem er zu Kremsier die philosophischen und theologischen Studien beendete. Nachdem er 1800 die h. Weihen erhalten hatte, trat er in das Lehramt und lehrte zuerst in Schlan in den Grammaticalclassen, wurde 1803 Lehrer an der Prager Neustädter Hauptschule, 1805 Humanitätslehrer zu Jungbunzlau, dann Professor der Weltgeschichte und griechischen Literatur an der philosophischen Lehranstalt zu Brünn und 1809 böhmischer Gubernialtranslator ebenda. Kinsky hat mehrere Schriften in lateinischer, deutscher und čechischer Sprache herausgegeben, und zwar: „Libellus precum per G. K. Zappe concinnatus ad usum studiosae juventutis latine redditus“ (Wien 1808, 12°.); – „Rede an die Landwehr“ (Brünn 1809);– „Messgesang zur Musik von Haydn“ (ebd. 1815, 3. Aufl. 1817); – „Cyrillus und Method, Rede zur Feier ihres Andenkens“ (2. Auflage, ebd. 1817). Auch übersetzte er in’s Čechische Gresset’s „Papagei“ unter dem Titel: „Papaušek, báseň směšnohrdinská w čtyrech zpěwich“ (Brünn 1817, 8°.); – Lessing’s Fabeln u. d. T.: „J. Ephr. Lessinga bájky knihy tři“ (ebd. 1816, 8°.) – und André’s Werk über Zucht und Pflege der Schafe unter d. Tit.: „R. André krátce obsažené naučení o chowaní owčího a t. d.“ (ebd. 1818, 8°.). Außerdem hat er mehrere Festgedichte an den Herzog Albert von Sachsen-Teschen, Erzherzog Karl, Gouverneur Mittrowsky in čechischer Sprache erscheinen lassen und in den čechischen Unterhaltungsblättern: „Wídeňské listy“ und „Časopis českého Museum“, theils allein, theils in Gemeinschaft mit Rautenkranz, mehrere Oden von Horaz und Idyllen von Theokrit in čechischer Uebersetzung veröffentlicht. K. war für die Pflege der čechischen Sprache – welche ihm vor Allem eine gute Uebertragung der drei Bücher von Lessing’s Fabeln verdankt – zu einer Zeit thätig, als dieselbe nach jahrhundertelangem Schlummer eben wieder zu Leben erwachte.

Rittersberg, Kapesní slovníček novinářský i konversační, d. i. Kleines Taschen-Conversations-Lexikon (Prag 1850 und 1851, 12°.) Theil II, S. 117. – Jungmann (Josef), Historie literatury české, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag 1849, F. Řiwnáč, 4°.) Zweite, von Tomek besorgte Auflage, S. 389, Nr. 434 a, b, c; S. 401, Nr. 546; S. 403, Nr. 575; S. 479, Nr. 1524; S. 504, Nr. 2029; S. 508, Nr. 2122; S 435, Nr. 932 d u. f.