BLKÖ:Kereskényi, Adam

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kerényi, Friedrich
Band: 11 (1864), ab Seite: 177. (Quelle)
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Kereskényi, Adam (theologischer Schriftsteller, geb. zu Zavar im Preßburger Comitate Ungarns 24. Jänner 1730, gest. 1777). Trat, nachdem er zu Gran, Kaschau und Preßburg die Elementarschulen beendet, in den Orden [178] der Gesellschaft Jesu, hörte zu Tyrnau die Philosophie und erwarb die philosophische Doctorwürde. Dann im Lehramte verwendet, versah er dasselbe zuerst in Ofen, übernahm aber später das Predigtamt und dasselbe mehrere Jahre zu Raab und Wien ausübend, erwarb er als Redner einen glänzenden Ruf. Im Jahre 1756 wurde er Rector des Collegiums zu Kößeg, später zu Ofen, Gran und Kaschau; 1773 übernahm er die Leitung der Buchdruckerei in Klausenburg, wo er in wenigen Jahren, 64 Jahre alt, starb. Er schrieb in ungarischer und lateinischer Sprache; in ersterer: „Szent Agostonnak megtérése“, d. i. Die Bekehrung des heil. Augustin (Tyrnau 1758); – „Cyrus, szomorú játék“, d. i. Cyrus, ein Trauerspiel (Kaschau 1767); – „Mauritius, tsászár szomorú játék“, d. i. Kaiser Mauritius, Trauerspiel (ebd. im näml. J.); – „Canisius Peter altal egybeszedett kerestyén hitnek kerdesei“, d. i. Das Buch des Petrus Canisius aus der Gesellschaft Jesu u. s. w. (Györ 1758) in lateinischer Sprache: „Philomusus per Apollinem de quibusdam quae in rem poeticam faciunt, instructus“ (Tyrnau 1737, 8°.), ein elegisch-didactisches Gedicht; – „Applausus poeticus in inauguratione Francisci Com. Barkotzi Archiep. Strigoniensis“ (Budae 1761, Fol.); – „Cogitationes christianae in singulos mensis dies“ (ebd. 1763) 8°.). Horányi in seinem Werke „Memoria Hungarorum“ schreibt über Kereskényi: „vulgavit Mauritii Casparis patrio idiomate tragoediam“; das ist falsch und soll heißen: Mauritius tsaszar (neuere Schreibart csaszár), wornach nicht ein Mauritius Kaspar, sondern nur ein Kaiser Mauritius gemeint ist; und Stoeger in seinen Scriptores Provinciae Austriacae meldet, daß die Cogitationes christianae in ungarischer Sprache verfaßt seien; dem ist nicht so, sie sind in lateinischer Sprache geschrieben.

Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1835, 4°.) p. 48 et 70. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 329. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 245 [nach diesem geb. zu Zavar 24. Jänner 1713]. – Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 179.