Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kauffmann, Angelica
Band: 11 (1864), ab Seite: 58. (Quelle)
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Kauffmann, Peter (Bildhauer, geb. zu Reuthe in Vorarlberg 16. Februar 1764, gest. zu Weimar 2. August 1829). Ein Vetter der berühmten Angelica K.; erscheint hie und da als Johann Peter, auch nur als Johann Kauffmann. Da er großes Geschick im Bildschnitzen bekundete, ging er bereits 1782 nach Paris, wo er mehrere Jahre die Holzbildhauerkunst erlernte, die Aufmerksamkeit des Churfürsten von Bayern, der damals auch über Tirol und Vorarlberg herrschte, erweckte und mit dessen Unterstützung sich nach Italien begab. Nachdem er ein Jahr in Mailand gearbeitet, besuchte er noch mehrere andere Städte Italiens, begab sich aber auf den Wunsch Angelica’s, welche sich nach einem Genossen aus ihrer Heimat sehnte, nach Rom und stand dieser Künstlerin, als ihr Gemal Zucchi Anfangs 1795 starb, bis zu ihrem Tode treu zur Seite. In Rom wurde er ein Schüler des berühmten Canova [Bd. II, S. 251] und machte seinem großen Meister alle Ehre. Nach 21jährigem Aufenthalte in Rom, binnen welcher Zeit er auch eine Spanierin geheirathet, folgte er 1817 einem Rufe als Hofbildhauer nach Weimar, wohin ihm Hofrath Jagemann, der ihn in Rom kennen gelernt, an den edlen Mäcen der Kunst und Wissenschaft, an den Großherzog Karl August empfohlen hatte. In Weimar arbeitete K. 12 Jahre und starb dort im Alter von 65 Jahren, in Folge übergroßer Anstrengung in Ausübung seiner Kunst. Während seines Aufenthaltes in Weimar begab er sich zu wiederholten Malen nach Rom, wo er die für König Friedrich Wilhelm III. aus Rom angelangten Alterthümer ergänzte. Von seinen Arbeiten sind mit Uebergehung anderer insbesondere zu nennen: die Büsten des Großherzogs Karl August, der Angelica Kauffmann, welche sehr ähnlich ist, und Göthe’s. Ueberdieß leistete er auch in Figuren lobenswerthes.

Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Anmerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 50 [nach diesem geb. zu Reuthe 16. Februar 1764). – Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau, B. Fr. Voigt, kl. 8°.) VII. Jahrgang (1829), S. 600, Nr. 272 [nach diesem geb. zu Bregenz 1765). – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 541 [auch nach diesem geb. 1765). – Die Künstler aller Zeiten und Völker. Begonnen von Prof. Fr. Müller, fortges. von Dr. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) Bd. II, S. 469.