Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Katyansky, Sergius
Band: 11 (1864), ab Seite: 40. (Quelle)
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Katzer, Ignaz (Tonsetzer, geb. zu Groß-Auerschin in Böhmen 30. September 1785, Todesjahr unbekannt). Gaßner berichtet über diesen Musikus: „er lebte in Ungarn bei dem k. k. Kammerherrn Stephan von Bossangi, Erbherrn zu Großboschan und Ugrotz u. s. w. beinahe 40 Jahre und leitete bis zum Tode seines hochverehrten Gönners (4. April 1832) eine aus 12 Individuen bestehende Capelle“. Dem zufolge müßte K. schon um das Jahr 1792 zu Herrn Bossangi gekommen und damals nicht älter als etwa 7 Jahre gewesen sein, was nicht sehr wahrscheinlich klingt. Daß er aber viele Jahre im Dienste dieses ungarischen Musikfreundes gestanden, dort die Capelle, welche lauter tüchtige Musiker zählte, geleitet und sich durch seine eigenen musikalischen Leistungen Verdienste um seine Kunst erworben habe, ist Thatsache. K. lebte nach seines Gönners Tode abwechselnd in Boschan und auf Reisen. Bossangi’s Tochter besaß selbst eine treffliche musikalische Bildung, denn sie war im Pianospiel von Anton Halm [Bd. VII, S. 257], im Gesange von Cicimara gebildet worden. Auf seinen Reisen gab K. Concerte auf dem Clavier und der Physharmonika, welche beide Instrumente er mit Meisterschaft spielte. Auch als Compositeur hat K. Verdienstliches geleistet und ist Einiges von seinen Arbeiten in den zwanziger Jahren bei Artaria und bei Weigel in Wien erschienen. Der ungleich größere Theil ist aber Handschrift geblieben; es befinden sich darunter über 20 Messen, Litaneien, Symphonien, Quartett- und Harmoniestücke, eine beträchtliche Menge Lieder; viele Arrangements älterer und neuerer Opern, welche er für die unter seiner Leitung gestellte Capelle ausgeführt hatte, und mehreres Andere. Mit Ausnahme Gaßner’s gedenkt kein Werk dieses Künstlers.

Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 6°.) S. 475.