BLKÖ:Katyansky, Sergius

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 11 (1864), ab Seite: 39. (Quelle)
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Katyansky, Sergius (griechisch-nichtunirter Bischof von Karlstadt, geb. zu Szent-Tamas in der serbischen Wojwodschaft 1. Februar 1813, gest. zu Temesvár 1. (13.) Jänner 1859). Sein eigentlicher Taufname ist Simon, und nur sein Klostername ist Sergius. Erhielt seinen ersten Unterricht im Geburtsorte, besuchte dann das Gymnasium zu Neusatz, Mohács, Temesvár und Kecskemét, hörte die Rechte in Pesth und Preßburg, begann aber, aus Vorliebe für den geistlichen Stand, die theologischen Studien, indem er in das erzbischöfliche Seminarium zu Karlowitz eintrat. Nachdem er am 3. April 1839 das Ordensgelübde abgelegt und den Klosternamen Sergius angenommen hatte wurde er alsbald in die erzbischöfliche Residenz als Professor der Theologie berufen. Schon Patriarch Stephan Stanković zeichnete den jungen Priester durch besonderes Wohlwollen aus, welches ihm aber auch in nicht geringerem Maße sein Nachfolger Patriarch Rajačić zuwendete. K. wurde nun am 26. October 1842 Archimandrit in der Kathedrale zu Werschetz, am 19. Mai 1844 Presbyter in Wien und bekleidete in beiden Stellen das Amt eines Consistorial-Notars, bis er am 10. November 1844 Consistorialrath wurde. Zugleich war er Oberaufseher des Alumneums zu Karlowitz. Im Monat October 1845 zum Administrator des Klosters Beocsin ernannt, wurde er bald darauf Patron des Karlowitzer Gymnasiums. 1846 erhielt er die Würde eines Comitats-Assessors der Syrmier Gespanschaft, wurde am 13. April 1848 Archimandrit des Klosters Beocsin, und begleitete im September 1850 als Secretär den Patriarchen Rajačić zu den Berathungen nach Wien. Im Jahre 1853 wurde er als Archimandrit aus dem Kloster Beocsin in jenes von Bezelin in der Temesvárer Diöcese übersetzt, am 25. Mai 1855 zum Administrator des Bisthums zu Karlstadt, am 9. September 1858 aber einstimmig in der Synode zum Bischof erwählt, und seine Wahl Allerhöchsten Ortes bestätigt. Indem er am 7. (19.) December 1858 die bischöfliche Weihe erhielt und nun die Reise nach Wien antrat, um seinen Dank für die erhaltene Bischofswürde Sr. Majestät dem Kaiser abzustatten, erkrankte er auf der Reise in Temesvár und starb, ehe er seine bischöfliche [40] Wirksamkeit begonnen hatte, im Alter von 46 Jahren. Katyansky besaß eine hinreißende Rednergabe, die ihm nicht nur auf der theologischen Lehrkanzel trefflich zu Statten kam, sondern die er mit großem und glücklichem Erfolge im Jahre 1848 benützte, indem er sich in politischer Sphäre geltend zu machen verstand, die in jener Zeit aufgeregten Gemüther durch die Kraft seiner Rede beschwichtigte und so manches schwere Unheil, manche bereits vorbereitete Ausschreitung verhütete. Die geistlichen Bedürfnisse der seiner Oberaufsicht anvertrauten Gemeinden erkennend, war er für die Hebung ihres sittlichen Zustandes ungemein thätig. Seine nicht großen Einnahmen verwendete er zum größeren Theile zu humanen Zwecken; so ließ er auf seine Kosten mehrere talentvolle Jünglinge studiren und that sonst noch im Verborgenen viel Gutes. Noch als er Administrator des Bisthums zu Karlstadt war, begründete er daselbst eine Clericalschule, so einem längst und tiefgefühlten Bedürfnisse abhelfend, und stellte die hundertjährige bischöfliche Residenz zu Ploski her.

Temesvárer Zeitung 1859, Nr. 37, S. 355.