Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Kállay, Eugen
Band: 10 (1863), ab Seite: 395. (Quelle)
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Kállay, Franz (Schriftsteller, geb. zu Debreczin 4. December 1790, gest. um das Jahr 1858). Entstammt einer weitverzweigten alten ungarischen Adelsfamilie. Nach beendeten Rechtsstudien und erlangter Befugniß zur Advocatenpraxis in seinem Vaterlande begab er sich 1812 nach Wien, wo er den Auditoriatscursus hörte und nach Ablegung der vorgeschriebenen Prüfungen Auditor im 2. Szekler Grenz-Regimente wurde. 15 Jahre diente K. im Regimente, erlangte den Hauptmannscharakter, zog sich aber 1829 in den Ruhestand zurück, ausschließlich seinen wissenschaftlichen Studien obliegend, welche das Gebiet der Rechtsgelehrsamkeit, Culturgeschichte und Sprachwissenschaft umfaßten. Seine zahlreichen Arbeiten sind zum größeren Theile in Zeitschriften, vornehmlich im „Tudománytár“ abgedruckt erschienen. Von diesen sind anzuführen: „A magyar nemzetiségről“, d. i. Von der ungarischen Nationalität; – „Kölcsey Ferencz gyermek- ’s ifjukora rajza“, d. i. Kölcsey’s Leben in den Kinder- und Jünglingsjahren; – „Az esküttszékekről tekintettel az alsó táblai szonoklatokra“, d. i. Von den Geschwornengerichten mit dem Hinblick auf die niedere Gerichtstafel-Beredsamkeit; – „Finn magyar nyelv“, d. i. Die finnisch-ungarische Sprache; – „A philosophia fordulatpontjai francziaországban“, d. i. Die Wendepuncte der Philosophie in Frankreich. Schon im Jahre 1832 wählte ihn die ungarische Akademie zu ihrem Mitgliede. Als er starb, übergaben die Erben seinen literarischen Nachlaß der ungarischen Akademie zur Begutachtung. Das zu diesem Zwecke bestellte Comité erstattete in der akademischen Sitzung vom 2. December 1861 Bericht, welchem zufolge die Schriften zwar nicht zur Veröffentlichung, jedoch zum Ankaufe für die Manuscriptensammlung empfohlen wurden. Auch war nach seinem Tode das Werk: „Pogány magyarok vallása“, d. i. Ueber die Religion der heidnischen Ungarn (Pesth 1861), erschienen, welchem unter 8 Concurrenten von der Kisfaludy-Gesellschaft der Preis von 50 Ducaten zuerkannt, dabei aber das Buch so preiswürdig befunden wurde, daß man überdieß den in bedrängten Verhältnissen hinterbliebenen Erben das Eigenthumsrecht schenkte.

Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth, Heckenast, 8°.) Bd. IV, S. 576. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. [396] Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856 Gustav Emich, 8°.) S. 234. – Pester Lloyd (politisches Blatt, Fol.) 1861, Nr. 220 und 283. –