BLKÖ:Jellačić de Bužim, Franz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Jellačić de Bužim, Genealogie | ||
Band: 10 (1863), ab Seite: 136. (Quelle) | |||
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[137] wurde J. zu dem Oguliner Grenz-Regimente übersetzt. Am 1. Mai 1794 zum Obersten befördert, erhielt er das Commando des im genannten Jahre errichteten Scharfschützencorps, welches zur Armee an den Rhein beordert wurde. Hier wurde sein Name bald unter den Tapfersten der Tapferen genannt. Am 15. Mai 1794 zeichnete er sich bei Wüllen aus, wo er die bereits vom Feinde genommene Position zurückerkämpfte. Am 23. Mai dieses Jahres war es sein Heldenmuth, welcher den Rückzug der Unseren vor gänzlicher Auflösung bewahrte. Sein Beispiel, als er trotz der andringenden feindlichen Truppen allein Stand hielt und den fliehenden Scharfschützen zurief, ihren Obersten doch nicht zu verlassen, wirkte auf die Leute; sie sammelten sich um ihn und machten es ihm nun möglich, dem Gegner sich entgegenzustellen und ihn aufzuhalten. Noch zeichnete sich J. bei Meißenheim (8. December), bei St. Wendel an der Blies (31. Mai 1796), wo er 8 Officiere und 200 Mann gefangen nahm, in der Schlacht bei Würzburg und im Treffen bei Aschaffenburg aus, in welch’ letzterem er besonders geschickt die erste Abtheilung der Avantgarde führte. Im Februar 1797 wurde J. in Anerkennung seiner Verdienste zum General-Major befördert. Als solcher erhielt J. eine Brigade in Italien. Hier war ihm das Waffenglück weniger hold, und von Massena geschlagen, konnte er seine Vereinigung mit Suwarow nicht bewerkstelligen. Doch bald wetzte er diese Scharte aus, u. z. durch seine heldenmüthige Vertheidigung Feldkirchs im Vorarlbergischen, wo er die ganze Macht des Generals Oudinot, der bereits über die Iller gesetzt hatte, zurückwarf und die ersten Abtheilungen des Feindes in den Fluß sprengte; eben so den zweiten Angriff, in welchen Massena neue Truppen führte, entschieden zurückwies und den Feind zum Rückzuge über den Rhein bis an die Graubündtner Grenze nöthigte. Für diese Waffenthat erhielt J. in der 54. Promotion (am 6. April 1799) das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens. Nach dem Friedensschlusse, im October 1800, zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt, wurde J. Divisionär zuerst in Peterwardein und dann in Karlstadt. Beim Ausbruche des Krieges im Jahre 1805 befehligte J. Anfangs September 21 Bataillone und 6 Schwadronen bei Innsbruck und Imst und hatte Mack’s linke Flanke zu decken. Während er zu diesem Zwecke die nöthigen Dispositionen traf, erhielt er plötzlich Befehl, mit seinem ganzen Corps nach Ulm aufzubrechen, wo er am 8. October ankam und die Stadt und die umliegenden Höhen besetzte. Da der Feind mit bedeutender Macht anrückte und dessen Einfall in Vorarlberg zu besorgen war, erhielt J. Befehl, von Ulm aufzubrechen, an die Grenzen Vorarlbergs zu marschiren, während des Marsches alle Brücken über die Iller zu zerstören und die Besatzung von Memmingen an sich zu ziehen. Aber der Feind hatte die Iller bereits überschritten und den Weg nach Memmingen, deren Besatzung sich schon am 14. October ergeben hatte, verlegt. J. zog sich nun nach Isny, Wangen und Ravensburg zurück, um in dieser Stellung die Ereignisse bei Ulm abzuwarten und die in Bregenz und Feldkirch aufgehäuften Vorräthe gegen den Feind zu beschützen. Aber die Waffenerfolge des Feindes waren so rasch, die an Jellačić überschickten Befehle so unklar, und durch Memmingens Fall sein Corps so schwach, daß, als ihm der Rückzug durch das Vintschgau anbefohlen [138] wurde, er sich außer Stande sah, diesen Befehl auszuführen. Bald ward es ihm auch unmöglich, dem aus Tirol sich zurückziehenden Erzherzog Johann zu folgen. Seine Absicht nun, sich in Vorarlberg zu halten und sich von da im schlimmsten Falle einen Weg durch Schwaben nach Böhmen zu öffnen, wurde durch die rasch aufeinander folgenden Bewegungen des Feindes, der schon am 13. November Bregenz angriff, vereitelt. J. zog sich nun nach Hohenembs zurück; jede Vereinigung aber nach irgend einer Seite hin war schon unmöglich. Er berief sofort einen Kriegsrath, der einstimmig für eine ehrenvolle Capitulation entschied, auf welche auch am 14. November General Mathieu einging, worauf dem Feldmarschall-Lieutenant Jellačić mit dem Reste seiner Truppen, 4.000 Mann, der freie Abzug nach Böhmen gestattet wurde, wo sie vom 4. bis 7. December dem kaiserlichen Vorpostencommandanten übergeben wurden. Diesen Mißerfolgen ist die bald darauf ausgesprochene Versetzung in den Ruhestand J.’s zuzuschreiben; doch trat er im Jahre 1809 wieder in Activität und befehligte im Feldzuge d. J. eine Division, hielt Salzburg besetzt, lieferte bei St. Michael am 25. Mai dem Vicekönige ein Treffen und bewerkstelligte glücklich zu Gratz seine Vereinigung mit der Armee des Erzherzogs Johann. Als er darauf wieder in den Ruhestand trat und sich nach Szala Apáthi zurückzog, starb er schon nach wenigen Monaten im Alter von 64 Jahren. Seit dem Jahre 1802 war er Inhaber des im Jahre 1788 errichteten Infanterie-Regiments Nr. 62, jetzt Erzherzog Heinrich. Seine Söhne [siehe unten Genealogie der Herren von Jellačić] sind Georg, Anton und Joseph, durch welch’ letzteren der Name Jellačić zu nicht geringem Glanze, und Ruhme gelangte.
Jellačić de Bužim, Franz Freiherr (Feldmarschall-Lieutenant und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Petrinia 1746, gest. zu Szala Apáthy in Ungarn 4. Februar 1810). Der Sproße einer croatischen Adelsfamilie, trat er jung, am 1. Jänner 1763, in das erste Banal-Regiment, in welchem er in 9 Jahren, 1772, Hauptmann, 1783 Major und 1789 Oberstlieutenant wurde. Im Türkenkriege machte J. mit dem Regimente die Expedition in das türkische Croatien mit und that sich 1790 bei dem Blockhause zu Lyubina, welches die Türken mit Uebermacht angriffen, hervor. Im September 1791- Der Name Jellačić erscheint verschieden geschrieben, und zwar als Jelacić, Jellachich, Jelacsics; hier wird jene Schreibart gewählt, welcher man in den von dem Ban Joseph Graf Jellačić unterzeichneten Schriftstücken begegnet. – Bornschein (Adolph). Oesterreichischer Cornelius Nepos (Wien 1812, kl. 8°.) S. 114. – Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 530. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850, gr. 8°.) Bd. III, S. 311. – Biographie nouvelle des Contemporains (Paris 1821 et s., librairie historique, 8°.), Tome IX, p. 411. – Dictionnaire biographique et historique des hommes marquans de la fin du dix-huitième siècle etc. (Londres 1800, 8°.) Tome II, p. 227. –