BLKÖ:Janota, Johann Georg

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 10 (1863), ab Seite: 83. (Quelle)
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Janota, Johann Georg (Kupferstecher, geb. in Böhmen 1747, gest. zu Wien 1780). Bildete sich in Wien zum Künstler und besuchte auf Kosten seines Mäcens, des Fürsten Liechtenstein, Italien, wo er mehrere Jahre zubrachte und die besten Muster studirte. Nach seiner Rückkehr ließ er sich in Wien nieder und arbeitete für seinen Gönner mehrere Blätter nach den Gemälden, welche sich in dessen Gallerien befinden. J. leistete in seiner Kunst so Hervorragendes, daß ihn die kaiserliche Akademie der bildenden Künste in Wien zu ihrem Mitgliede erwählte und er zum k. k. Rath ernannt wurde. Von seinen Blättern sind bekannt die Porträte von „Kaiser Joseph II.“ (4°.) und „Erzherzog Maximilian, Churfürst von Cöln“ (4°.); – von Copien berühmter Gemälde: „Christus mit dem Kreuze“, nach Leonardo da Vinci (gr. Fol.); – „Die h. Katharina von Siena“, nach Allori (gr. Fol.); – „Bildniss eines jungen Mannes“, nach Rembrandt, und nach J. Ganneval’s Erfindung stach er 1772 den „Katafalk des Fürsten Johann Wenzel von Liechtenstein“, anläßlich welchen Blattes die Kunstkritik den Ausspruch that, daß J. auf dem Wege sei, ein deutscher Edelink[WS 1] zu werden. Ein früher Tod – im Alter von 35 Jahren – entriß ihn leider nur zu bald der Kunst. Ein Kunstkritiker urtheilt über J.’s Arbeiten: „Sein Grabstichel hatte etwas sehr Gefälliges und Zierliches, ohne in harte oder kalte Manier zu verfallen. Auch verstand er es mit seinen Arbeiten bei guter Zeichnung und Ausdruck eine schöne Wirkung hervorzubringen, so daß sie in einigen Dingen Wille’s Blättern gleichen.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Gottlieb Haase 88, 4°.) Bd. II, Sp. 13. – Füßli, Allgemeines Künstler-Lexikon (Fol.) S. 330. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, II. Section. 14. Theil, S. 327. – Meusel (J. G.), Künstler-Lexikon vom Jahre 1808, Bd. I, S. 433. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1838, Fleischmann, 8°.) Bd. VI, S. 410. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Gérard Edelinck (1640–1707).