Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Jokély, Johann von
Band: 10 (1863), ab Seite: 253. (Quelle)
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Jókai, Rosa (dramatische Künstlerin, geb. zu Miskolcz um 1820). Frau des Vorigen. Ihr Vater, Benke von Laborfalva, war früher Schauspieler, später Lehrer in der katholischen Mädchen-Erziehungsanstalt zu Miskolcz. Da Rosa großes Talent für die Schauspielkunst an den Tag legte, wurde sie, auf Döbrentei’s Anempfehlung, 1835 bei dem ungarischen Theater in Ofen aufgenommen. Aber sie blieb nicht lange daselbst, die Sehnsucht nach dem Vaterhause war noch größer als der Kunstdrang und sie kehrte nach Miskolcz zurück. Als jedoch ihre Mutter starb, ging sie wieder zur Bühne und wieder nach Ofen, wo sie so lange verblieb, bis das Pesther Theater eröffnet wurde. Waren bei ihrem ersten Auftreten die Erfolge eben nicht sehr ermuthigend gewesen, so war es jetzt anders. Sie gefiel und mit jedem Auftreten immer mehr. Ermuthigt von diesen Erfolgen, strebte sie auch künstlerisch vorwärts, und ihr Ruf verbreitete sich bald im ganzen Lande. Von der Natur mit den reichsten Mitteln ausgestattet, leistet sie insbesondere in hochtragischen Charakteren Vortreffliches, im nationalen Drama Großes. In den Meisterwerken des ungarischen Drama’s sind Ilona Zrinyi, Gertrud im „Bánk-Bán“, Anna Bornemisza, Hedwig Gyulafi ihre schönsten Rollen. Sonst sind noch anzuführen: die Volumnia im „Coriolan“, die Adrienne Lecouvreur, die Thisbe in Victor Hugo’s „Angelo“, die Maria Stuart u. dgl. m. Aber auch im Lustspiele ist sie sehr wirksam und in Volksstücken finden schmucke Bauernweiber an ihr eine treffliche Darstellerin. Im Jahre 1848 vermälte sie sich mit dem berühmten Dichter Moriz Jókai, in dessen Biographie bereits gemeldet worden, welcher Verlust in letzterer Zeit die Künstlerin und den Dichter getroffen hat.

Vasarnápi ujság, d. i. Sonntags-Zeitung (Pesth, 4°.) 1857, Nr. 10, S. 81: „Jókainé“, d. i. Frau Jókai [mit Porträt als Gertrud im „Bánk-Bán“, ganze Figur]. – Szinházi naptár 1857. évre, d. i. Theater-Kalender 1857 (Pesth, Gustav Emich, gr. 8°.) S. 39: „Jókainé“ [mit Porträt, Brustbild]. – Népujság. Szines és fekete képekkel (Pesth, 4°.) 1860, Nr. 7: „Jókainé“ von Stephan Sarkady. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 231. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues Conversations-Lexikon (Pesth, Heckenast, 8°.) Bd. IV, S. 551. – Zeit-Bilder (Unterhaltungsblatt, Pesth, 4°.), herausgegeben von Sigmund, 1861, Nr. 16, S. 248: „Rosa Jókai“ [mit Porträt]. – Porträt. Lithogr. von Barabás, mit Facsimile der Unterschrift (Wien, Reiffenstein und Rösch, 4°.).