BLKÖ:Ivacich, Stephan
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 10 (1863), ab Seite: 328. (Quelle) | |||
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Bernhard Bicego das Studium der schönen Wissenschaften und kam 1818 nach Wien in das theologische Convict, in welchem die dalmatischen Alumnen unentgeltliche Aufnahme fanden. Aber das Klima sagte ihm nicht zu. I. mußte schon nach Ablauf eines Jahres Wien verlassen und kehrte 1820 in sein Vaterland zurück. Dort ohne eigene Hilfsmittel, war er bedacht, sich einen Unterhalt zu verschaffen und er eröffnete eine Privatschule. Diese leitete er so lange, bis ihn im November 1821 der Vicar und Präfect Didos als zeitlichen Grammatikallehrer am Gymnasium zu Spalato anstellte. Im Jahre 1824 kam I. als Humanitäts-Professor an das Gymnasium nach Ragusa, aber schon im December 1825 in gleicher Eigenschaft nach Spalato. Im Jahre 1832, als Professor Petruzzi von Zara an das Lyceum in Laibach übersetzt wurde, kam I. an Petruzzi’s Stelle als Humanitäts-Lehrer nach Zara. Daselbst hoffte I. eine bleibende Anstellung zu erhalten; aber noch einmal wurde er nach Spalato übersetzt, wo er endlich im Jahre 1837 Präfect des Gymnasiums wurde. Mehrere Jahre versah I. seine Stelle, als ihn mit einem Male eine tiefe Melancholie befiel, die ihn ebenso seinem Amte als Schulmann, als seinen literarischen Arbeiten entfremdete. I. war genöthigt, um eine Versetzung in zeitlichen Ruhestand zu bitten, worauf er im Jahre 1845 mit einem Drittheil seines Gehaltes pensionirt wurde. I. zog sich im letztgenannten Jahre in das Franziskanerkloster in Zara zurück, in welchem er zwei Jahre zubrachte. Nun berief ihn der Bischof von Palato, Maria Luigi Pini, zu sich und ernannte ihn zu seinem Kanzler. Seit Jahren bereits litt I. an einer nicht unbedeutenden Augenschwäche, ja das rechte Auge hatte schon ganz die Sehkraft verloren. Da befiel ihn im Jahre 1852 völlige Blindheit. Er suchte nun Heilung in Venedig und bei den besten Aerzten Italiens, aber vergeblich. Die Melancholie, zu welcher er seit Jahren hinneigte, erfaßte ihn nun nur gewaltiger und dazu gesellte sich ein schweres physisches Leiden, dem er endlich im Alter von 57 Jahren erlag. I. besaß eine gediegene classische Bildung und seine bei verschiedenen Anlässen gehaltenen Reden und gedruckten Dichtungen [329] beurkunden ein frisches Talent, reiche Phantasie und einen edlen Schwung. Im Drucke sind von ihm erschienen: „Delle lodi di S. M. J. R. A. Francesco I. Orazione recitata nelle solenni esequie ecc. ecc. nella Cattedrale di Spalato ecc. ecc.“ (Vienna 1835); – „Dell’ educazione letteraria curata dalla pubblica autorità“ (Zara 1836); – „Religione e prosperità sociale“ (Spalato 1849). Mehrere seiner Dichtungen sind in Journalen oder auf einzelnen Blättern gedruckt erschienen; bemerkenswerth darunter sind: „Jella o le tre poma“, in einem dalmatischen Almanach 1846 abgedruckt; – „Le Vile del Mossor“ (und nicht wie es bei Gliubich heißt: „Le vite del mossor“), eine Festidylle zur Geburtstagsfeier des Kaisers Franz I.; – „Poesie sacre alla B. Vergine“, zum Theile in der Zeitung Dalmatia, abgedruckt. Ungedruckt sind geblieben eine unvollendete Abhandlung über den Brief und seinen Styl und eine Leichenrede auf Franz Appendini [s. d. Bd. I, S. 55]. Ueber den berühmten Arzt Carlo Lanza ließ I. auch eine Biographie drucken. Wann aber und wo sie gedruckt worden, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht gelungen, aufzufinden.
Ivacich, Stephan (Schulmann, geb. zu Spalato in Dalmatien 6. Februar 1801, gest. zu Zara 8. December 1858). Der Vater war Salzbeamter in kais. Diensten, der, obgleich unbemittelt und mit zahlreicher Familie belastet, darauf bedacht war, seinen Kindern eine gute Erziehung zu geben. Stephan wurde als Zögling in das erzbischöfliche Seminar zu Spalato aufgenommen, beendete als solcher die Grammatikalclassen, begann unter dem als Philologen geschätzten Professor- Annuario Dalmatico (Spalato, kl. 8°.) Anno I (1859), p. 87–152: „Della vita e degli scritti di Stefano Ivacich“ dal Canonico Giov. Franceschi. – La Fenice (Venedig, kl. Fol.) 1858, No. 33. – Osservatore Dalmato 1858, No. 189. – Gliubich di Città vecchia (Simeone), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, 8°.) p. 177. –