BLKÖ:Hoyos, die Grafen, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 348. (Quelle)
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I. Zur Genealogie der Grafen Hoyos. Die Hoyos sind spanischen Ursprunges und führen ihren Namen von einem in Castilien gelegenen Markte Namens Hoyos. Ihre Abstammung leiten sie von dem 27. gothischen Könige Chidasvindo her und alte Urkunden geben Nachricht von den in Spanien seßhaft gewesenen Vorfahren, welche hohe Würden bekleideten. Johann Baptist (I.) de Hoyos, ein Sohn des Sanco de Magnia von Hoyos. Baro di San Martino, kön. spanischen Admirals, kam mit Kaiser Karl V. im Jahre 1520 nach Deutschland und wurde noch im nämlichen Jahre in den niederösterreichischen Herrenstand aufgenommen. Von dieser Zeit gewinnt diese Familie für uns näheres Interesse. Mit Johann Baptist (I.) läßt sich auch die ununterbrochene Folge der einzelnen Sproßen dieses Geschlechtes nachweisen. Schon mit seinen beiden Enkeln, Ludwig Gomez und Ferdinand Albrecht, den Söhnen Johann Baptist’s (II.), theilt sich das Geschlecht in zwei Linien. Die ältere begründete Ludwig Gomez (gest. 1610); sie erlosch aber bereits in der vierten Generation mit Johann Ernst Ludwig (gest. 28. Juni 1718); die jüngere beginnt mit Ferdinand Albrecht (gest. 2. März 1609) und theilt sich mit den beiden Söhnen Johann Ernst Ludwig und Johann Anton Joseph, seines Ururenkels Philipp Joseph Innocenz (gest. 1762) in zwei Aeste, den älteren, der mit Johann Ernst Ludwig, und den jüngeren, der mit Johann Anton Joseph beginnt, und welche beide noch zur Zeit blühen. Das gegenwärtige Haupt des älteren Astes ist der Reichsrath und k. k. Rittmeister Graf Ernst Karl; des jüngeren Astes der k. k. Rittmeister Graf Ludwig Anton [vergl. die genealogische Tabelle]. Was den Adel des Geschlechtes der Hoyos betrifft, so wurde ihr alter spanischer Adel schon mit einem Diplome des Kaisers Karl V. vom 12. Juni 1545 dem Johann Baptist (I.) bestätigt; seinem Sohne Johann Baptist (II.) mit Diplom vom 13. Juli 1547 (und nicht erst, wie es bei Wißgrill, IV, 445, Ersch und Gruber, II. Sect. Bd. II, S. 287, und Kneschke’s „Grafenhäuser“, I, 386, heißt, im Jahre 1549) die Freiherrnwürde mit dem Prädicate zu Stüchsenstein verliehen und mit einem andern Diplom vom 30. Mai 1555 das Wappen verbessert und vermehrt. Mit einer kais. Entschließung vom 18. September 1595 erhielt Ludwig Gomez, der Stifter der älteren Linie, zu dem bisher geführten Titel eines Freiherrn von Stüchsenstein noch den neuen eines Freiherrn von Guttenstein und sein Sohn Johann Balthasar (I.), der erste Ritter des goldenen Vließes dieses Geschlechtes; wurde von Kaiser Ferdinand II. mit Diplom von 26. April 1628 in den Reichsgrafenstand erhoben. Graf Johann Balthasar (I.) errichtete dann im Jahre 1628 das große Majorat aus den Herrschaften Stüchsenstein, Guttenstein u. m. a. Die jüngere Linie erhielt erst 46 Jahre später von Kaiser Leopold I. mit Diplomen vom 23. September 1674 die Reichs-, mit 8. Jänner 1682 die erbländische Grafenwürde, und zwar wurde sie dem Freiherrn Leopold Karl verliehen. Endlich wurde mit Allerhöchster Entschließung vom 25. October 1831 dem Grafen Johann Ernst gestattet, mit seinem Namen Hoyos jenen der Grafen von Sprinzenstein zu verbinden, da in Folge des von Ferdinand Max Grafen von Sprinzenstein mit 21. Jänner 1671 errichteten Fideicommißinstitutes der Graf Johann Ernst von Hoyos zur Uebernahme des gräflich Sprinzenstein’schen Fideicommisses berufen war. Mit der Uebernahme des Fideicommisses war aber zugleich die Verpflichtung verbunden, den Namen Sprinzenstein anzunehmen. [Quellen zur Geschichte der Genealogie des Grafengeschlechte der Hoyos. Genehmigungsact der Allerhöchsten Entschließung vom 25. October 1831, mit dem Namen Hoyos jenen der Familie Sprinzenstein zu vereinigen. – Wißgrill (Franz Karl), Schauplatz des landsässigen [349] Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande (Wien 1800, Schuender, 4°.) Bd. IV, S. 442 u. f. – Schönfeld (Ignaz Ritter von), Adels-Schematismus des österreichischen Kaiserstaates (Wien 1824, Schaumburg und Comp., 8°.) Erster Jahrgang, S. 82. – Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.), Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1852, J. O. Weigel, 8°.) Bd. I, S. 387. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. II. Section, 11. Band, S. 287. – Oesterreichische illustrirte Familien-Blätter (Linz, Eurich, 4°.) Jahrgang 1858, Nr. 21, S. 251: „Oesterreichische Adelshalle. Die Grafen Hoyos-Sprinzenstein“ [mit Abbildung des Wappens]. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser (Gotha, Justus Perthes, 32°.) XXXV. Jahrg. (1862), S. 382. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 653, und Bd. VI, Suppl. S. 488.]

[348a] [WS 1]
Genealogische Tabelle der Grafen Hoyos-Sprinzenstein Freiherrn zu Stüchsenstein.
Sanco di Magnia von Hoyos, Baron von San Martino. Gemalin: Isaura de la Zore et de Lara.
Johann Baptist I. [1] († 22. Mai 1561). Gemalin: Agnes Gonzales de Salamanca.
Anton [2]
Bischof von Gurk
(ermordet 1551).
Johann Baptist II. [3]
(† 27. October 1579).
Judith Elisabeth Ungnad
Freiin von Sonneck.
Isabella vm. Freiin von Puechhaim.
Maria vm. Gonzales de Salamanca.
Katharina vm. 1) Freiin v. Strein.
2) „ „ Puechhaim.
  Aeltere Linie (erloschen)   Jüngere Linie.
  Ludwig Gomez
(1550, † 19. November 1600).
Maria Susanna Gräfin Trautson.
Ferdinand Albrecht [4]
(† 2. März 1609).
Regina Freiin u. Lobkowitz († 1612).
Johann
(jung †).
Martin
(jung †).
Wenzel Ernst
(jung †).
Anna Maria vm. Freiin v. Herberstein.
Agnes vm. 1) Mager von Fuchsstadt.
2) von Zinzendorf.
Anna Maria vm. Freiin von Schönkirchen.
Maria Johanna vm. Freiin v. Haim zu Reichenstein.
Maria Katharina, Aebtissin der Clarisserinnen in
Wien († 12. Decemb. 1667) und noch acht Töchter
theils jung, theils in Klöstern †.
Johann Balthasar l., der erste Graf H.,
Ritt. des gld. Vließes († 12. April 1632).
1) Katharina Freiin von Khevenhüller.
2) Susanna Apollonia von Teufel.
  Sigismund Ernst,
genannt der
fromme Hoyos.
Adam Eusebius († 20. October 1640).
1) Maria Elisabeth Freiin von Khuen.
2) Sophie Elisabeth Freiin v. Rödern.
Maria Johanna vm. Freiin von Pötting.
Maria Jakobine „ „ v. Kirchberg.
Barbara Katharina, Haller Stiftsdame.
Johanna
Franzisca.
Franzisca
Karolina.
Ursula
Charitas.
Franz
Christoph
Moriz
(† 1617).
Ferdinand
Karl
(jung †
1609).
Ludwig Johann
(† 13. März 1658).
1) Eleonore Regina
Freiin v. Herberstein.
2) Maria Susanna
Gräfin Brandis.
Johann Balthasar ll.
(† 10. October 1681),
Esther Susanna Gräfin
v. Trautmannsdorf.
Maria Cäcilia vm. Gräfin
Starhemberg.
Anna Katharina vm. Gräfin
Capellier.
Maria Susanna, [und]
Maria Franzisca, † jung.
  Anna Regina vm. Freiin v. Kirchberg.
Maria Katharina vm. Freiin v. Oed.
Gräfin Ursula Charitas vm. Freiin v. Mamming.
Sabina vm. 1) Freiin v. Kirchberg.
2) v. Lampl.
Johann Albrecht
(† 1659).
Esther Susanna
Gräfin Trautmannsdorf.
Franz Gundaker,
Johann Ludwig,
[und] beide jung †.
Maria Susanna,
Anna Elisabeth,
[und] beide jung †.
Maria
Cäcilia
vm. Gräfin
Herberstein.
  Leopold Karl, seit 1674 Graf [5]
(1651, † 25. August 1699).
Regina Gräfin Sprinzenstein
(† 28. November 1704).
Johann Ernst Ludwig
(† 28. Juni 1718).
Der letzte dieser Linie.
Josepha Antonia Gfin.
Kolowrat (†).
Johann
Anton
Reichard
(† 1668).
Franz Karl
(† 21. Jän. 1706).
Maria Gabriele
Marchese Caretto
de Grana
(† 31. Jän. 1718).
Ferdinand
Ernst
(† 1681).
Maria Christina, Augustinerin zu Kirchberg.
Maria Susanna († 4. November 1714).
Maria Eleonore,
Maria Isabella Juliana,
Maria Ernestina Cäcilia,
Maria Katharina Barbara,
theils jung,
theils unvermält
†.
  Johann Anton
(† 6. Sept. 1709).
Philipp Joseph Innocenz [6]
(9. Aug. 1687, † 26. April 1762).
Maria Magdalena Gräfin v. Hohenfeld
(5. Jänner 1695, † 17. Juli 1760).
Maria Ernestina 1) vm. Gräfin Wrbna.
2) „ „ Sprinzenstein.
Maria Charlotta vm. Gräfin Rogendorf.
Maria Gabriela (ledig †).
  Aelterer Ast.   Jüngerer Ast.
Johann Ernst Ludwig
(14. Jänner 1718. † 25. Aug. 1781).
Maria Franzisca Gräfin Sinzendorf
(21. April 1717, † 29. Octob. 1778).
Johann Leopold Innocenz
(19. Mai 1728, † 23. Oct. 1796).
Maria Leopoldine Gräfin Herberstein
(15. Nov. 1732, † 3. Jan. 1787).
Johann Anton Joseph
(11. Juli 1731, † 26. Nov. 1791).
1) Maria Anna Gräfin Auersperg[1].
(5. April 1747, † 9. Febr. 1774).
2) Maria Anna Leitner (19. Febr. 1756, †).
Maria Anna, engl. Fräulein zu St. Pölten.
(25. August 1720, † 27. October 1762).
Maria Theresia vm. Gräfin Lamberg.
(6. Februar 1722, † 24. Jänner 1750).
Johann Philipp Joseph, Ritt. d. gld. Vließes
(6. September 1747, † 30. März 1803).
Maria Christiana Fürstin Clary u. Aldringen
(19. Juni 1755, † 10. Mai 1821).
  Ernestine vm. Gräfin Palfy.
(5. Jänner 1764. †.)
Maria Josepha vm. 1) Gräfin Nadasdy.
2) v. Priebeck.
(15. April 1767, †).
Maria Anna vm. Freiin Zimnowoda v.
Lesniewski.
(19. August 1768, † 15. December 1799).
  Johann Ernst (15. Aug. 1768,
† 14. Jänner 1849).
Maria Anna Gräfin Kuefstein
(20. Mai 1775).
Maria Antonie
vm. Freiin v. Dernath
(9. Febr. 1767,
† 4. Mai 1815).
Maria Anna
vm. Preißmann
(15. Juli 1776. †).
Johann Leopold
(9. April 1779, †).
Johann Ernst
(24. Februar 1779, † 28. October 1849)
[siehe dessen Biographie S. 346].
Maria Theresia Gräfin Schlabrendorf
(16. August 1781[2]. † 7. Nov. 1862).
  Anton
(20. Sept. 1804,
† 11. Jän. 1858).
Camilla
Gräfin Erdödy
(10. Nov. 1811).
Johann Franz
(2. April 1795,
† 19. Oct. 1813).
Johann
Statthalterei-Secretär
(18. März 1808).
Cajetana Freiin von
Dienersberg
(7. April 1815).
Ernst
(19. März 1811,
† 12. Juni 1860).
Karolina geb.
Chriest
(† 14. Sept. 1849).
Maria.
Maria vm. Gräfin Wallis, (22. Juli 1800).
Christina vm. Freiin v. Gudenus (13. August 1809).
Karolina vm. Gräfin Franz Lamberg (3. Mai 1811,
Witwe seit 28. September 1848).
Therese vm. Gräfin Rudolph Lamberg (30. Jän. 1814[3].
Julie vm. Gräfin Mirbach-Harff (7. Juli 1816,
Witwe seit 14. December 1853).
Sidonie vm. Gräfin Lazansky (24. Juli 1818[4].
Rudolph
(9. Nov. 1821),
k. k. Rittmeister.
Heinrich
(24. März 1804,
† 18. Nov. 1854[5].
Felicie Gräfin Zichy
(2. Sept. 1809).
  Natalie. Joseph.
(7. Feb. 1843).
Georg
(21. Jän. 1842).
Alexander
(14. Sept. 1838),
k. k. Lieutenant.
Ludwig Anton
(14. Dec. 1834),
k. k. Rittmeister.
  Franz Xaver
(1. Septemb. 1833),
k. k. Oberlieutenant.
  Joseph
(11. Dec. 1841).
  Ladislaus
(25. Aug. 1834).
Botschafts-Secretär
zu Paris.
Ernst Karl
(18. Juni 1813)[WS 2], Reichsrath u. Rittm.
Eleonore Ida Maria Gräfin Paar
(1. August 1835).
Joseph Theodor
(9. Nov. 1839),
k. k. Lieutenant.
Maximilian
(15 Sept. 1841),
k. k. Lieutenant bei
Civalart-Uhlanen.
Stanislaus
(21. Aug. 1845).
Therese, Ehrendame des Savoy’schen
Damenstiftes (14. Dec. 1828).
Maria vm. Gräfin Szechenyi
(3. Febr. 1838).
Julie (11. October 1847).
  Maria
(12. Aug. 1858).
Ernst Karl
(28. Aug. 1856).
Rudolph
(30. Juli 1860).

  1. Nicht wie es bei Kneschke heißt: Gräfin Abensberg.
  2. Nach Schönfeld geb. 13. September 1782.
  3. Nach Schönfeld geb. 31. Jänner 1813.
  4. Nach Schönfeld geb. 26. Juli 1818.
  5. Nach Schönfeld geb. 24. März 1803.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage ohne Seitenzahl.
  2. Geburtsjahr irrig.